Wednesday, August 27, 2025

Mehrwert für Manager

Ticker

Die Generation Z ist traditionsbewusster, als viele glauben. Bei Bankgeschäften legen 15- bis 29-Jährige Wert auf persönliche Beratung in der Filiale. Neobanken spielen nur eine untergeordnete Rolle.

Bild: iStock

Sie sind mit Smartphones aufgewachsen und verbringen im Schnitt täglich vier Stunden auf Social Media – dennoch zeigen sich junge Menschen bei Bankangelegenheiten recht traditionell und werteorientiert. Familie, Sicherheit und Vertrauen sind der Gen Z wichtig. So haben mehr als 83 Prozent ihr Hauptkonto bei einer der großen österreichischen Banken. »43 Prozent der Gen Z wählen ihre erste Bank aus Familientradition – ein bemerkenswerter Startvorteil für etablierte Institute«, sagt Lukas Haider, Managing Director & Senior Partner BCG. Im Auftrag des Bankenverbands und der Boston Consulting Group hat Marketmind Erwartungen und Nutzungsverhalten der 15- bis 29-Jährigen erhoben. »Die Gen Z repräsentiert die Zukunft. Sie sind die Kundinnen und Kunden sowie die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von morgen. Wir müssen ihnen zuhören und auf die Wünsche dieser Zielgruppe eingehen«, sagt Robert Zadrazil, Country Manager Austria der UniCredit und Präsident des Bankenverbandes.

Persönlicher Kontakt
Die Ergebnisse der Studie sind durchaus überraschend. Während digitale Angebote stetig erweitert und gleichzeitig die Filialnetze der Banken zusammengestutzt werden, haben junge Menschen offenbar andere Bedürfnisse. »Die Gen Z setzt auf menschlichen Kontakt und persönliche Beratung. 81 Prozent haben direkte Ansprechpartner*innen. Und 64 Prozent jener, die keine Beraterin oder keinen Berater haben, wünschen sich eine bzw. einen«, erläutert Gerald Resch, Generalsekretär des Bankenverbandes.

42 Prozent der jungen Bankkund*innen würden für die Verfügbarkeit einer persönlichen Beratung sogar mehr bezahlen. Das ist ebenfalls bemerkenswert, denn als Grund für einen möglichen Bankwechsel nennen 60 Prozent der Befragten »keine Kontoführungsgebühren«. Rund die Hälfte würde für eine Filiale in der Nähe (53 %) bzw. besseres Online-Banking (51 %) den Anbieter tauschen. Die Bankfiliale wird recht häufig besucht, zumindest der Self-Service-Bereich. Ein Drittel geht sogar monatlich hin, um persönlichen Kontakt zu haben. Anfragen via E-Mail oder Telefon werden kaum gestellt, Video-Beratung wird von der Hälfte der Befragten gar nicht genutzt. Der Einsatz von KI-Tools polarisiert: 30 Prozent der Gen Z können sich vorstellen, einen KI-Agenten für die eigenen Bankangelegenheiten zu nutzen. 41 Prozent sind skeptisch, dass künstliche Intelligenz eines Tages die persönliche Beratung ersetzen kann.

Finanzbildung auf TikTok
Persönliche Beratung wünschen sich junge Kund*innen vor allem bei Finanzierungen, etwa für neuen Wohnraum. Bei Finanz­empfehlungen vertrauen 65 Prozent ihren Bankberater*innen, 51 Prozent aber auch Influencer*innen auf Social-Media-Kanälen. Die UniCredit Bank Austria kommt diesem Informationsbedürfnis seit längerem mit einem speziellen Angebot für TikTok-User entgegen. Mit über 75.000 Followern ist der Account laut eigenen Angaben der meistgenutzte der Finanzbranche in Österreich, freut sich Zadrazil. »Wir erreichen die junge Zielgruppe dort, wo sie sich aufhält und schaffen eine nachhaltige Verbindung.«
Sogenannte Neobanken dürften nur noch für einkommensstarke Gruppen relevant sein. 21 Prozent haben ein Konto bei N26 & Co., nur für sieben Prozent ist es die Hauptbankverbindung. Genutzt werden sie vorwiegend für Geldanlage und Investments, auch in Kryptowährungen. Der Wunsch nach Beratung sei in diesem Bereich deutlich geringer als bei Finanzierungen, meint Resch: »Bei Krypto kennen sie sich selbst gut aus.«

Resch_Zadrazil_Haider_c_Stefan_Csaky.jpg

Bild: Gerald Resch (Bankenverband), Robert Zadrazil (UniCredit Bank Austria) und Lukas Haider (BCG) präsentierten die Studie »Bankkunde Gen Z«.

Firmen | News

Marija Kotnig
18 August 2025
Firmen | News
Quality Austria Academy hat einen neuen Führungsschwerpunkt ins Leben gerufen und bietet ab Herbst 2025 das Seminar „Dynamik meistern – Souverän führen in unsicheren Zeiten" an. Die Expert*innen Elisabeth Hofstätter-Kollarich und Herwig Kummer erklär...
Redaktion
14 August 2025
Firmen | News
Unter dem Motto "Just Do It Green." lädt FCP.VCE herzlich zum KliNa Tag 2025 ein! Bereits zum vierten Mal in Folge bietet diese Veranstaltung eine hervorragende Plattform für Wissensaustausch, Vernetzung und Diskussion rund um die Themen Wirtsch...
Redaktion
12 August 2025
Firmen | News
Barracuda Networks Inc., ein führender Anbieter von Cybersicherheitslösungen, die Unternehmen jeder Größe umfassenden Schutz vor komplexen Bedrohungen bieten, hat eine neue Studie veröffentlicht, die zeigt, dass 31 Prozent der befragten Ransomware-Op...

Newsletter bestellen

Neue Blog Beiträge

31 July 2025
Architektur, Bauen & Wohnen
Die Sonne ist eine wichtige Energie- und Kraftquelle. Für viele auf der Baustelle aber auch eine Belastungsprobe. Wer bei über 30 Grad im Freien arbeitet, weiß: Hitze ist ein reales Gesundheitsrisiko. Umso wichtiger war es, hier endlich gesetzliche G...
25 July 2025
Architektur, Bauen & Wohnen
Der Begriff Lock-in-Effekt kommt eigentlich aus der Wirtschaft und beschreibt ein Abhängigkeitsverhältnis zwischen Kunden und Anbietern, bei dem ein Wechsel zu einem Konkurrenten aufgrund hoher Kosten oder anderer Barrieren wirtschaftlich unattraktiv...
25 July 2025
Intelligente Netze
Europa
Angesichts rechtlicher Gründe oder Sicherheitsbedenken werden souveräne Cloud-Lösungen mit voller Kontrolle über Daten und operativen Betrieb immer attraktiver. Amazon Web Services hat jetzt die AWS European Sovereign Cloud angekündigt. Ein Kommentar...

Leben & StilView all

Produkte & ProjekteView all