Freitag, November 22, 2024

Woran gemessen wird

»Wir alle haben die Möglichkeit, unser Klima der Zukunft zu beeinflussen«, appelliert Alfons Haber, der neue Regulator der ­E-Control gemeinsam mit seinem Vorstandskollegen Wolfgang Urbantschitsch, Wasserstoff-Technologien auf ihre ökologische und künftig auch ökonomische Nutzung zu testen. Die Rahmenbedingungen in der EU für Pilotprojekte sind derzeit »sehr gut«.

Die Gasnetze können einen Beitrag zum Umstieg im Bereich Hoch- und Niedertemperatur-Anwendungen mit Wasserstoff in allen Farben liefern, sagt auch Eva Hennig von der Thüga Aktiengesellschaft (D) anlässlich des Symposiums »Wasserstoff – wie wird aus dem Hype ein tatsächlicher Beitrag zur Energiewende?« Ende April.

Ewald Perwög, MPREIS Warenvertriebs GmbH, demonstrierte dort ein Vorzeigeprojekt für die Dekarbonisierung im Handel und Lebensmittelindustrie. Der Händler produziert in einem geförderten Projekt Wasserstoff vor Ort und nutzt diesen unter anderem für die Wärmeversorgung von Backstuben.

Die notwendige Energiewende in Industrie und Gewerbe war auch Thema einer Podiumsdiskussion des Report Verlags. Das Resümee eines Online-Gesprächs mit knapp 70 Teilnehmer*innen Ende Mai (Nachbericht hier): Die Dekarbonisierung ist realisierbar – doch sind unbedingt sektorübergreifende Innovationen und Kooperationen sowie ein Schulterschluss der Industrie mit Politik und Gesellschaft notwendig.

In der Diskussionsrunde des Energie Report befindet sich auch Thomas Schwarz, Geschäftsführer von 11er Nahrungsmittel in Vorarlberg. Er ist einer der Vorreiter der klimafreundlichen Produktion in Österreich: Der Handel goutiere zwar Nachhaltigkeitsbestrebungen, doch nur solange der Faktor Kosten nicht angesprochen wird. »Einkäufer werden am Finanzergebnis gemessen, nicht daran, wieviel CO2 eingespart wird«, bemerkt Schwarz.

Die Politik sei gefordert, Folgekosten für die Umwelt müssen bepreist werden, appelliert er. »Wenn wir auf fossiles Gas verzichten und auf klimaneutrale Brennstoffe umsteigen sollen, braucht es Planungssicherheit und ein Programm wie ›Raus aus Öl‹.« Auf europäischer Ebene koordiniert, könnten so kompetitive Märkte geschaffen werden.

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