Freitag, November 22, 2024

Der Mensch als Fehlerquelle



Lücken in der IT-Sicherheit können für Unternehmen dramatische Folgen haben. Allerdings: Es ist nicht allein die Technik, die Gefahren birgt.

So gut man auch geschützt sein mag: Gegen den Menschen als Fehlerquelle ist ein Unternehmen oft machtlos. Denn schnell sind falsche Entscheidungen getroffen, unbedachte Handlungen durchgeführt oder einfach schlicht Fehler gemacht! Der Versand von Emails, Briefen oder Faxen an den falschen Empfänger und Fehler beim Bearbeiten oder Löschen von Daten sind die häufigsten Ursachen dafür, dass Daten in falsche Hände geraten.

Der „2018 Data Breach Investigations Report“ von Verizon geht davon aus, dass bei mehr als einem Viertel (28 %) der Angriffe auf Unternehmen im vergangenen Jahr interne Akteure beteiligt waren. „Menschliches Versagen war der Kern von fast jedem fünften (17 %) Verstoß", so der Verizon-Bericht. „Dabei vergaßen Mitarbeiter etwa, vertrauliche Informationen zu vernichten, schickten versehentlich eine E-Mail an die falsche Person oder konfigurierten Webserver falsch. Obwohl keiner dieser Fehler in böser Absicht passierte, erwiesen sich alle als sehr kostspielig."

Nutzerverhalten analysieren!

Um sich zu schützen, gilt es für Unternehmen zunächst herauszufinden, welche Verhaltensweisen für sie „normal“ sind: Dabei helfen leistungsstarke Analysetools, die maschinelles Lernen mit intelligenten Algorithmen verbinden. Citrix Analytics aggregiert und korreliert beispielsweise Informationen über Netzwerk-Traffic, Nutzer, Dateien und Endgeräte in digitalen Arbeitsumgebungen. Auf diese Weise entstehen individuelle Nutzerprofile und allgemeine Nutzungstrends, aus denen ungewöhnliche Vorgänge frühzeitig hervorstechen. Während einzelne Aktionen für sich gesehen oft harmlos erscheinen, können sie einen Alarm auslösen, sobald sie gemeinsam betrachtet und analysiert werden. Ein Beispiel: Ein Benutzer loggt sich zu einem für ihn ungewöhnlichen Zeitpunkt über ein unbekanntes Gerät ins Firmenintranet ein und lädt eine große Datenmenge auf einen USB-Stick. Die Vorgänge sind für sich betrachtet unauffällig. Zusammengefasst als Ereigniskette ergibt sich jedoch ein Bild, das auf eine Daten-Exfiltration (auch Datenextrusion) hinweist.

Ist anzunehmen, dass Cyberkriminelle oder illoyale interne Mitarbeiter am Werk sind, sollte eine User Behavior Analytics (UBA)-Lösung in der Lage sein, automatisch Sicherheitsmaßnehmen einzuleiten – beispielsweise in Form von regelbasierten Zugriffskontrollen. Dabei geben Sicherheitsregeln (Policies) vor, in welchen Fällen vom Nutzer etwa eine Zwei-Faktor-Authentifizierung gefordert oder der Zugriff auf bestimmte IT-Ressourcen gesperrt wird. Mit eine solch umfassenden Lösung lassen sich auch komplexe digitale Arbeitsumgebungen sicher vor Missbrauch von innen und außen schützen.

Einfach nur nachlässig oder doch böswillig?

Die Gefahr vor Datenschutzverletzungen durch die eigenen Mitarbeiter ist größer als viele wahrhaben wollen. Im vergangenen Jahr überstiegen in der Gesundheitsbranche die internen Bedrohungen mit 56 % die von außen (43 %). Menschliches Versagen spielt in diesen Statistiken eine wichtige Rolle, wobei die Grenze zwischen Nachlässigkeit und böser Absicht mitunter fließend ist. Je mehr sensible Daten ein Unternehmen beherbergt, desto größer ist die Gefahr vor mutwilligen oder unbeabsichtigten Exfiltrationen. Unternehmen müssen hier aktiv werden, um die Gefahr von innen eindämmen zu können und somit gegen externe wie interne Gefahrenherde geschützt zu sein.

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