Flexible Arbeitsumgebungen sind in mittelständischen Unternehmen mittlerweile an der Tagesordnung und werden immer mehr zum wesentlichen Erfolgsfaktor. Mitarbeiter profitieren von der Möglichkeit, ihr Berufs- und Privatleben besser miteinander zu vereinen und gehen dadurch mitunter motivierter ans Werk. Unternehmen haben die Chance, externe Mitarbeiter einzusetzen und können dem Fachkräftemangel nachhaltig entgegenwirken.
Ein Gastbeitrag von Dirk Pfefferle, Area Vice President CEE, Citrix.
Die IT-Abteilungen stehen allerdings vor großen Herausforderungen: Einerseits müssen sowohl interne als auch externe Mitarbeiter schnell und sicher in die vorhandene IT-Infrastruktur eingebunden werden, um ein effektives Arbeitsumfeld zu schaffen. Auf der anderen Seite sind Unternehmensdaten und -anwendungen in Gefahr, gerade wenn mit verschiedenen, teils privaten Endgeräten auf das Unternehmensnetzwerk zugegriffen wird.
Citrix hat Ende 2016 gemeinsam mit techconsult bei 172 mittelständischen Unternehmen in Deutschland nachgefragt und ermittelt, wie Mittelständler mit den Herausforderungen der flexiblen Arbeitsplatzkultur umgehen und wie externe Mitarbeiter eingebunden werden.
Die Integration externer Mitarbeiter
74 Prozent der befragten Unternehmen arbeiten mit externem Fachpersonal zusammen. Dabei gibt es unterschiedliche Wege, diese Arbeitskräfte in das Unternehmensnetzwerk einzubinden. Rund 52 Prozent der Unternehmen halten VPN-Verbindungen für eine der sichersten Varianten. Etwas mehr als 34 Prozent nutzen die Möglichkeit der Desktop-Virtualisierung. Besorgniserregend ist allerdings, dass 25 Prozent aller Unternehmen auf Consumer-File-Sharing-Lösungen wie Dropbox zurückzugreifen. Sie bieten weder die Möglichkeit einer zentralen Administration noch entsprechende Sicherheits-Features wie Data Leak Prevention, um sensible und kritische Daten zu schützen.
Immer mehr Arbeitsplätze in der Cloud
Gerade bei externen Mitarbeitern setzen Unternehmen häufig auf Arbeitsplätze aus der Cloud. Arbeitnehmer profitieren bei der täglichen Arbeit mit Apps in erster Linie von Funktionalität, Benutzerfreundlichkeit und Stabilität. Diese Anforderungen erfüllen Cloud-Lösungen ebenso gut wie lokal installierte Software. Für IT-Abteilungen entfallen die Installationen vor Ort, der Wartungsaufwand reduziert sich und Updates lassen sich automatisch oder remote einspielen. Cloud-Lösungen senken so nicht nur die IT-Betriebskosten, sondern verhindern auch die gefürchtete „Schatten-IT“ in den Fachabteilungen.
Knapp jedes zweite mittelständische Unternehmen nutzt derzeit Anwendungen der Cloud. Im Durchschnitt liegt der Anteil der Cloud-Anwendungen in diesen Unternehmen bei 23 Prozent. In den nächsten zwei Jahren könnte dieser sogar auf 29 Prozent ansteigen. Eine hohe Cloud-Affinität ist dabei vor allem im Segment der Finanzdienstleister zu spüren.
Im Focus: Netzwerksicherheit
Flexible Arbeitsumgebungen bieten viele Vorteile, jedoch nimmt mit jedem externen Zugriff auf das Unternehmensnetzwerk das Gefahrenpotential stetig zu. Durch das hohe Sicherheitsbedürfnis steigen somit auch die Anforderungen an IT-Sicherheit und Datenschutz. Die Ergebnisse der Studie zeigen, dass Unternehmen darauf hauptsächlich mit klassischen Technologien wie externen Firewalls (51,2 Prozent), Desktop Firewalls (49,4 Prozent) und Web Application Firewalls (44,8 Prozent) reagieren. SSL VPN ist mit etwa 54 Prozent die gängigste Methode, externe Endpoints an das Netzwerk anzubinden. Präventive oder forensische Maßnahmen, um Angriffe frühzeitig zu erkennen und abzuwehren, werden hingegen bislang nur selten eingesetzt.
Wie die Studie belegt, haben sich flexible Arbeitsumgebungen durchaus etabliert. Mit der Schaffung von immer mehr Arbeitsplätzen aus der Cloud gehen mittelständische Unternehmen damit den Weg, jederzeit flexibel neue Arbeitsumgebungen einbinden zu können, unabhängig vom Standort.
Link zur Kurzstudie:
http://it-mittelstandsindex.de/downloads/Flexible-Arbeitsplatzumgebung-durch-Cloud.pdf