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Neue Potenziale im Unternehmen entdecken. Feedback von externen Experten ohne rosarote Brille. Einen kompakten Überblick über alle Aktivitäten im Unternehmen bekommen. Stärken stärken. Das und noch viel mehr ist der Output eines Staatspreis-Assessments. Warum also entscheiden sich nicht alle Unternehmen dafür, am Staatspreis Unternehmensqualität mitzumachen?
Dazu haben wir Werner Schachner, Netzwerkpartner der Quality Austria, Trainer und Produktexperte Business Excellence/Unternehmensqualität (EFQM) befragt.
Nicole Mayer und Michaela Drascher: Die Bedenken, die auf Seiten der Organisationen immer wieder gegen ein Assessment sprechen, lassen sich im Wesentlichen auf zwei Aspekte zurückführen: „Zeit“ und „Reifegrad in der eigenen Organisationsentwicklung“.
Werner Schachner: Ja das stimmt! „Für ein Staatspreis-Assessment Unternehmensqualität ist es in unserer Organisation noch zu früh“, „Wir befinden uns in einer Umbruch-Phase. Ein Assessment ist derzeit nicht sinnvoll“, „Wir habe derart viele Projekte im Tagesgeschäft am Laufen, dass ein Assessment frühestens in einem Jahr angedacht werden kann“ – Diese und ähnliche Argumente bringen UnternehmerInnen und leitende Angestellte in Diskussionen zum Thema „Staatspreis-Assessment Unternehmensqualität“ immer wieder ein.
Der für ein Staatspreis-Assessment nötige Zeitaufwand ist in der Praxis nur selten ausschlaggebend dafür, dass ein Assessment nicht durchgeführt wird. Meist ist es der aus Sicht der Unternehmen „ungünstige Zeitpunkt“, der gegen ein Assessment spricht. Die hohe aktuelle Auslastung im Tages- und Projektgeschehen sowie die Durchführung spezieller Vorhaben zum jeweiligen Zeitpunkt werden diesbezüglich als Hauptargumente vorgebracht.
NM und MD: Dieses Problem trifft alle Unternehmen. Warum ist es aber trotzdem IMMER sinnvoll, sich auf das Abenteuer Assessment einzulassen?
WS: Blickt man in derartigen Gesprächen gemeinsam mit den UnternehmerInnen/leitenden Angestellten gedanklich in die Vergangenheit und anschließend in die Zukunft, wird schnell klar, dass es für die Durchführung eines Assessments weder in der Vergangenheit, noch in der Zukunft DEN optimalen Zeitpunkt gab beziehungsweise gibt. Dies deshalb nicht, da Organisationen ständig tief im Tages- und Projektgeschäft verhaftet und mit mehr oder weniger fordernden „Ausnahmesituationen“ konfrontiert sind. Aus Sicht einer Organisation ergibt sich damit für beinahe jeden Betrachtungszeitraum eine „ungünstige“ Situation.
NM und MD: Sich auf ein Assessment vorzubereiten, es durchzuführen und die daraus resultierenden Erkenntnisse (Verbesserungspotenziale) zu verwerten, erfordert stets Zeit. Zeit, die entweder aus dem Tages- und Projektgeschäft „abgezweigt“, oder darüber hinaus zusätzlich geleistet werden muss.
WS: Genau. Aber man vergisst, dabei, dass die Verwertung der Erkenntnisse aus einem Assessment das künftige Tages- und Projektgeschäft nachweislich und nachhaltig verbessern – und zwar in allen folgenden Punkten: Effizienz, Effektivität und Qualität.
Hierzu möchte ich eine Kurzgeschichte von Stephen Covey (ehem. Management Trainer und Beststeller Autor) erzählen, die genau das Thema eines „scheinbar ungünstigen Zeitpunkts“ erklärt:
Ein Spaziergänger trifft im Wald auf einen Holzfäller, der angestrengt versucht, mit seiner stumpfen Säge einen Baum zu fällen. Er stöhnt und schwitzt und hat sichtlich große Mühe. Der Spaziergänger fragt den Holzfäller: „Warum schärfen Sie Ihre Säge nicht, die ist ja ganz stumpf?“. Daraufhin antwortet der Holzfäller ohne auch nur den Kopf zu heben: „Dafür habe ich keine Zeit, ich muss doch sägen und Bäume fällen!“.
Häufig gelingt es mithilfe obiger Kurzgeschichte, Organisationen unter angepasster Nutzenerwartung zu einer Neubewertung der Entscheidungssituation für oder gegen ein Staatspreis-Assessment zu bewegen.
NM und MD: Und ist trotz aller bisher angeführten Argumente aus zeitlicher Sicht ein Staatspreis-Assessments für die gesamte Organisation nicht durchführbar, bleibt immer noch die Möglichkeit, lediglich einen Teil der Organisation (Standort, Organisationsbereich) einem Assessment zu unterziehen. Auch im Rahmen dieses „kleineren“ Assessments lassen sich Vorgehensweisen und Hilfsmittel entwickeln, die zu einem späteren Zeitpunkt ein besonders effizientes und effektives Staatspreis-Assessment für die gesamte Organisation ermöglichen.
Wir können daher das Fazit ziehen: Es gibt (beinahe) keinen Zeitpunkt, zu welchem ein Assessment-Unternehmensqualität nicht Mehrwert stiftet. Nahezu jeder Moment ist „günstig“, um ein nutzenstiftendes Assessments durchzuführen!
Mag. Nicole Mayer, MSc hat Internationale Betriebswirtschaft studiert und einen Master in Executive Management. Sie ist in der Quality Austria für Business Development im Bereich Unternehmensqualität verantwortlich und arbeitet bereits seit 20 Jahren mit Excellence-Modellen. Als Assessorin, Trainerin und Expertin gibt sie ihr Know-How gerne an Kund*innen und Interessent*innen weiter.
Quality Austria - Trainings, Zertifizierungs und Begutachtungs GmbH ist die führende österreichische Instanz für System- und Produktzertifizierungen, Begutachtungen und Validierungen, Assessments, Trainings und Personenzertifizierungen sowie für das Austria Gütezeichen. Grundlage dafür sind weltweit gültige Akkreditierungen und internationale Zulassungen. Darüber hinaus vergibt das Unternehmen seit 1996 gemeinsam mit dem Bundesministerium für Arbeit und Wirtschaft (BMAW) den Staatspreis Unternehmensqualität.
Als nationale Marktführerin für das Integrierte Managementsystem zur Sicherung und Steigerung der Unternehmensqualität ist Quality Austria impulsgebend für den Wirtschaftsstandort Österreich und steht für „Erfolg mit Qualität“. Sie kooperiert weltweit mit rund 50 Organisationen und arbeitet aktiv in Normungsgremien sowie internationalen Netzwerken mit (EOQ, IQNet, EFQM etc.). Mehr als 10.000 Kunden in knapp 30 Ländern und mehr als 6.000 Trainingsteilnehmende pro Jahr profitieren von der langjährigen Expertise des international tätigen Unternehmens. www.qualityaustria.com
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