Schere zwischen Geschoß- und Eigenheimförderung geht weiter auf.
Im Auftrag des Fachverbandes der Stein- und keramischen Industrie hat das Institut für Immobilien, Bauen und Wohnen (IIBW) die Wohnbauförderungsstatistik für 2014 erhoben. Ihr zufolge wurden im Jahr 2014 rund 47.900 Baubewilligungen für neue Wohnungen in neuen Gebäuden erteilt, rechnet man die mehreren tausend An-, Um- und Zubauten im Bestand dazu, liegt Österreich insgesamt nahe am Bedarf. Aber vor allem in den Ballungsräumen gäbe es nach wie vor Defizite. »Eine bundesweite Bedarfsprognose ist nach wie vor dringend erforderlich, um die vorhandenen Defizite zu beseitigen«, ist Studienautor Wolfgang Amann überzeugt.
Besonders auffallend ist, dass im Eigenheimbereich das Verhältnis von Förderungszusicherungen zu Baubewilligungen stark rückläufig ist.
Aktuell wird nur noch jedes dritte Eigenheim mit Mitteln der Wohnbauförderung finanziert. Im Geschoßwohnbau bleibt der Förderungsdurchsatz hingegen mit 75 % auf einem hohen Niveau. »Das ist ein Zeichen dafür, dass die Wohnbauförderungsbedingungen im privaten Bereich viele überfordern«, ist Fachverbands-Geschäftsführer Andreas Pfeiler überzeugt. Damit gehen der Politik auch Steuerungsmöglichkeiten im Bereich Nachhaltigkeit oder Energieeffizienz verloren. Die 5.100 geförderten Eigenheime im Jahr 2014 sind laut Amann ein historischer Tiefstwert.
Auch die Sanierungsförderung ist rückläufig. Mit 700 Millionen Euro sank der Anteil am gesamten Sanierungsbudget im letzten Jahr auf 24 %. »Die Reduktion des Sanierschecks zeigt einmal mehr ihre Auswirkungen. Österreich liegt in diesem Bereich deutlich unter dem EU-Durchschnitt«, kritisiert Pfeiler.