Die Pandemie hat eine zuvor schon belastete Situation maximal verschärft; nämlich den Personalmangel im Gesundheitswesen in Österreich und Deutschland. Er wird stetig prekärer. Bis 2030 fehlen in Österreich 75.000 Pflegekräfte, in Deutschland geht man von einer Million aus (jeweils ca. 15% Ärzte und der Rest nicht-ärztliche Fachkräfte). Die Gründe sind vielfältig und durchaus „historisch gewachsen": alte Strukturen, steigende Anforderungen an Dokumentation, Administration und Datenschutz, Überalterung der Bevölkerung, profitorientierte Geschäftsmodelle, Burnout beim Personal. Wir steuern auf einen Pflegenotstand zu. Mehr Geld vom Sozialstaat wird es nicht geben. Die Antwort: Digitale Lösungen, um die Arbeitslast mit geringerem Personalstand bewerkstelligen zu können – und das, ohne in die Überlastung zu kommen. Sprachtechnologie kann ein essentieller Teil der Lösung sein.
Es gilt das Maximalprinzip
Unser Gesundheitssystem wird immer kostensensitiver: Wir stehen vor der Herausforderung, mehr Diagnosen und Behandlungen mit weniger Personal in kürzester Zeit zu bewältigen. Dazu kommen die (berechtigten) Ansprüche des Personals auf einen physisch- und psychisch gesunden Arbeitsplatz. Steigen die Ansprüche bei sinkendem Personalstand weiter, sind intelligente Lösungen gefragt. „Wenig Input, höherer Output" – das Maximalprinzip gilt wohl als Motto unserer postpandemischen Zeit: Innovative Sprachtechnologie-Lösungen können hier das Zeitkonto von Ärzten und Pflegekräften massiv aufstocken und empfundenen Druck minimieren.
Mehr sprechen, weniger schreiben
Befunde, Arztbriefe, Notizen und Anweisungen werden mit Sprachtechnologie schneller erfasst, als wenn sie permanent in diverse Anwendungen getippt werden. Wir sprechen dreimal schneller als wir tippen! Sprachtechnologie verringert den Zeitaufwand für Administration und Dokumentation nachweislich.
98% fühlen Burnout
Administrativ entlastetes medizinisches Fachpersonal leistet weniger Überstunden und/oder kann tatsächlich kürzer arbeiten; beides Faktoren, die in diesen Berufsgruppen überdurchschnittlich oft zu Erschöpfung und Burnout führen. Eine 2021 durchführte Umfrage im Gesundheitswesen von zehn Ländern zeigte, dass 98 % der Befragten sich während ihrer Arbeit schon ausgebrannt gefühlt haben. Auf die Frage nach den Auswirkungen von COVID-19 gaben 48% der ÄrztInnen und Pflegekräfte in Deutschland an, dass die Pandemie ihre Überlastungssymptome verschlimmert hat.
Sprache-zu-Text kann massiv Zeit sparen
Sprache-zu-Text-Lösungen verringern die Arbeitslast nicht nur, sondern balancieren sie auch. Das heißt, sie können nicht nur innerhalb von Abteilungen, sondern auch übergreifend genutzt werden, je nach Anforderungen des Teams, der Praxis oder des Krankenhauses. Eine zentralisierte, mit dem Krankenhausinformationssystem verknüpfte Lösung, in der sämtliche Aufnahmen und Dokumentation gespeichert sind, beschleunigt die Befundung. Das reduziert z. B. Emailsendungen, aber auch Patientendaten werden leichter und fehlerfrei zugeordnet. Ein weiterer Vorteil liegt in der Ressourcenoptimierung von Schreib- und administrativen Kräften: Können Aufträge leichter verteilt werden, verhindert das Engpässe bei Ressourcen und Überlastungen.
Corona verstärkte auch hier disloziertes Arbeiten und Tele-Health, praktikabel umgesetzt mit modernen Cloud-Lösungen. Sie garantieren, dass kritische Patientendaten und heikle Informationen durch E2E-Verschlüsselung sicher gespeichert werden. Und "sicher" bedeutet hier, dass nicht nur die Speicherung, sondern auch die Übermittlung der Daten und jeder Zugriff darauf zu 100% den strengen gesetzlichen Vorgaben entsprechen.
Jeder gewinnt! Zeitfresser Admin & Doku
Gewinner von mehr Digitalisierung und Technologie sind alle: die Patienten, das Personal und das Krankenhaus-Management. Aktuell bleiben in Deutschland und Österreich nur rund 5 Minuten Behandlungszeit für einen Kassenpatienten. Kein Wunder gehen doch 30% der Ärzte- und Pflegezeit für Dokumentation und Administration auf. Sprachtechnologie-Lösungen werden zum Game-Changer. Sprache-zu-Text-Lösungen, die über Plattformen, Desktops, Notebooks und weitere mobile Geräte hinweg funktionieren, bieten viele Vorteile: ÄrztInnen sprechen statt tippen Notizen, Diagnosen und Befunde, Schriftstücke werden automatisch verarbeitet, fertiggestellt und korrekt weitergeleitet bzw. gespeichert. Sprache-zu-Text-Lösungen erleichtern administrative Arbeiten im elektronischen Patientenakt – ob Befundung, Überweisungen, Dokumentation für Versicherungen oder andere Behörden. Das Resultat bleibt stets dasselbe: Ein mehr der wertvollen Ressource Zeit.
Weitere Infos: Ist das der Booster, den das Gesundheitssystem braucht? | Philips
Quellen:
https://www.pwc.de/de/gesundheitswesen-und-pharma/assets/fachkraeftemangel.pdf
https://www.pwc.de/de/gesundheitswesen-und-pharma/healthcare-barometer.html
Studie HIMSS Europe: „Auf den wahren Spuren der Zeitdiebe im Krankenhaus: Die wahre Belastung an Dokumentation an deutschen Akutkrankenhäusern wird unterschätzt." März 2015
HISS: Studie: 2021: https://whatsnext.nuance.com/de-de/gesundheitswesen/burnout-im-gesundheitswesen-womit-kann-die-steigende-gefahr-aufgehalten-werden/