Ein winzig kleines Virus, nicht mehr als ca. 0,16 µm groß, hält die ganze Welt in Atem und stellt uns seit mehr als einem Jahr vor große Herausforderungen: gesundheitlich, gesellschaftspolitisch und wirtschaftlich.
Gerade in Zeiten großer Veränderungen, bzw. in Zeiten, in denen wir erleben, wie leicht ein bestehendes Gefüge ins Wanken geraten kann und nichts mehr so ist wie es vorher war, ist Agilität zu einer essentiellen Schlüsselkompetenz für erfolgreiche Unternehmen geworden. Unter Agilität ist die Fähigkeit eines Unternehmens zu verstehen, das Managementsystem der Organisation in Hinblick auf neue Marktanforderungen und die sich daraus ergebenden Risiken und Chancen anzupassen und notwendige Veränderungen einzuleiten. Agil zu sein bedeutet flexibel und anpassungsfähig zu sein sowie vorausschauend, proaktiv und initiativ zu handeln, um auch weiterhin erfolgreich am Markt agieren zu können. Gerade die Lebensmittelindustrie hat als Teil der kritischen Infrastruktur in Krisenzeiten einen immanenten Versorgungsauftrag, den sie bedingungslos unter Einhaltung sämtlicher rechtlicher Bestimmungen zu erfüllen hat. Im Mittelpunkt steht dabei die Verwirklichung von Kund*innenanforderungen, aber auch von gesellschaftspolitischen und nachhaltigen Ansprüchen.
Agilität und Integrität müssen zu einer untrennbaren Selbstverständlichkeit für Lebensmittelherstellungsfirmen werden, um diesen Ansprüchen gerecht zu werden und das Vertrauen der Verbraucher*innen in die Lebensmittelindustrie nicht zu gefährden. Die Kunst, mit Dynamik und Komplexität umgehen zu können bzw. Transparenz und Sicherheit auf allen Stufen der Herstellung zu schaffen, sind dabei entscheidende Erfolgsfaktoren. Neue Technologien, wie Blockchain oder Künstliche Intelligenz, eröffnen eine Vielzahl an Chancen und Möglichkeiten, bestehende Prozesse zu optimieren und bestmöglich abzusichern.
Umbruch im Bereich Standards
Auch Normen und Standards unterliegen ständigen Revisionen, die es mit sich bringen, dass bestehende Managementsysteme verändert und angepasst werden müssen, um den kontinuierlichen Verbesserungsprozess sicherzustellen. Eine neue zentrale Anforderung des IFS Food Version 7.0 erfordert z. B. die Auseinandersetzung mit der Fragestellung, wie es gelingen kann, nachhaltig eine Kultur der Lebensmittelsicherheit im Unternehmen zu implementieren und so ein umfassendes Bewusstsein für dieses Thema zu schaffen.
Trends als Katalysator für Integrität
Eine Auseinandersetzung mit mächtigen Megatrends als Treiber des Wandels ist wichtig. Einerseits um diese als treibende Kraft für Innovationen, Veränderungen und Anpassungsprozesse zu nutzen und andererseits um zu verstehen, wie Integrität im Sinne der Lebensmittelsicherheit, Nachhaltigkeit und Umwelt gelingen kann. Gemäß der Meinung der Expert*innen zeichnet sich bereits jetzt deutlich ab, dass die Themen Nachhaltigkeit und Umweltverträglichkeit in der Lebensmittelherstellung nach der Pandemie noch stärker in den Fokus rücken werden. Gleichermaßen steht eine Rückkehr der Klimatarier*innen – verbunden mit der Forderung nach gesunden Lebensmittel, die einen positiven Einfluss auf den Klimawandel haben können – bevor. Dabei sind vor allem innovative Verpackungen aus umweltfreundlicheren Materialien, regionale Produkte und Produkte aus biologischer Landwirtschaft gefragt. Neben einem starken Trend in Richtung DIY-Food („Do it yourself") boomen Snackification und damit einhergehend ein flexibleres, individuelles und spontaneres Essverhalten sowie der Wunsch, Lebensmittel nicht nur zu konsumieren, sondern zu erleben.
Wir leben in Zeiten großer Veränderungen – nutzen Sie daher den Input unserer Fachexpert*innen und die Möglichkeit der Diskussion und des Erfahrungsaustausches im Zuge des 12. qualityaustria Lebensmittelforums. Wir freuen uns auf Sie.
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