Friday, November 28, 2025

Mehrwert für Manager

Ticker

Dekarbonisierung bedeutet auch, neue Wege zuzulassen

Die Dekarbonisierung unserer industriellen und wirtschaftlichen Prozesse schreitet voran. Lösungen liegen längst auf dem Tisch. Für die Umsetzung braucht es aber auch die richtigen politische Rahmenbedingungen.

Wie schon einige Male an dieser Stelle erwähnt, gibt es in der Stein- und keramischen Industrie in einigen Sektoren CO2-Emissionen, die vor allem aus dem Umwandlungsprozess des Rohstoffs bei hohen Temperaturen herrühren. Aus Kalziumkarbonat wird während des Brennvorgangs daher CO2 herausgelöst, das mit dem Rauchgas freigesetzt wird. Die Technologie, um das CO2 nach dem Brennvorgang - also vor Austritt über den Rauchfang – einzufangen oder abzuscheiden ist längst vorhanden. Es stellt sich lediglich die Frage, wo wir die Energie dafür herbekommen und was danach mit diesem CO2 passieren soll. Auf internationaler Ebene spricht man von Carbon Capture and Storage (CCS), der Einspeicherung des CO2 in Speicher, sowie dem Carbon Capture and Utilisation (CCU), der Nutzung des abgeschiedenen CO2 für eine weitere Anwendung.

Probleme nicht in die Zukunft verlagern
Die Speicherung an sich wird in vielen europäischen Ländern erprobt, eignen sich doch ehemalige unterirdische natürliche Gaslagerstätten oder andere Hohlräume im Gestein bestens dafür. In Österreich ist dies politisch nach wie vor keine Option und daher verboten. Bleibt also nur mehr die CCU, d.h. die Nutzungsvariante. Diese wird wiederum bislang auf europäischer Ebene stark vernachlässigt und wenig forciert. Die Begründung: Man verlagere mit der Nutzung des CO2 das Problem in die Zukunft.
Wenn man also aus dem abgeschiedenen CO2 in einem weiteren Schritt künstliche Energieträger oder Olefine herstellt und daraus z.B. Kunststoffrohre erzeugt, würden diese Kunststoffrohre ja in 70-100 Jahren am Ende ihrer Lebensdauer wieder CO2 freisetzen. Dieser Ansatz stimmt allerdings nur, wenn man diese Produkte nicht mehr in den CO2-Kreislauf zurückbringt, z.B. in einen Hochtemperaturprozess, bei dem das CO2 wiederum abgeschieden wird.

CO2 nutzen

Alles in allem eine wenig zufriedenstellende Situation für ein Binnenland wie Österreich, das ohne die CCU-Technologie bei gleichzeitigem CCS-Verbot auf internationaler Ebene ins Hintertreffen geraten wird. Was es daher braucht, sind dringend neue Rahmenbedingungen, um CO2 nach der Abscheidung auch nutzen zu können. Sei es, um es über weite Strecken transportieren zu können oder um daraus künstliche Folgeprodukte herzustellen, die im Kreislauf gehalten werden können. Die Technologie zur Abscheidung ist längst da, nun braucht es für den weiteren Schritt zur Dekarbonisierung unserer Prozesse neben dem Bekenntnis zur Nachnutzung des CO2 auch regional verfügbare Speichermöglichkeiten und Energieverfügbarkeit. Wenn wir diese Optionen nicht zulassen, wird der Dekarbonisierungsprozess lediglich verzögert.n 

×
Stay Informed

When you subscribe to the blog, we will send you an e-mail when there are new updates on the site so you wouldn't miss them.

Von traditioneller Praxis zum „digitalen Hero": Wi...
Wie die Entwicklung von künstlicher Intelligenz un...

By accepting you will be accessing a service provided by a third-party external to https://www.report.at/

Firmen | News

Firmen | News
28 November 2025
Firmen | News
Als treibende Kraft im österreichischen Cloud-Markt bietet A1 leistungsstarke und sichere Lösungen, die Datensouveränität nachhaltig gewährleisten – und damit die Grundlage für erfolgreiche Digitalisierung auf europäischem Boden schaffen. In einer zu...
Firmen | News
24 November 2025
Firmen | News
 Der Immobilienmarkt hat sich in den letzten Jahren spürbar verändert. Der starke Nachfrageboom der vergangenen zehn Jahre hat sich zwar beruhigt, dennoch möchten viele Menschen nach wie vor den Traum vom eigenen Zuhause verwirklichen. Käuferinn...
Redaktion
21 November 2025
Firmen | News
 Der Wohnungsbau steht unter Druck: Steigende Baukosten, hohe Zinsen und wachsende Anforderungen an Nachhaltigkeit und Barrierefreiheit stellen Investoren und Eigentümer vor große Herausforderungen. Gleichzeitig bleibt der Bedarf an bezahlbarem ...
Redaktion
20 November 2025
Firmen | News
Wie lassen sich KI-Workloads in Österreich produktiv und gleichzeitig souverän betreiben? Das ist derzeit eine der zentralen Fragen rund um das Thema Künstliche Intelligenz. Axians präsentierte dazu beim LSZ CIO Kongress ein spannendes Konzept: ein l...

Neue Blog Beiträge

24 November 2025
Architektur, Bauen & Wohnen
Sicherheit beginnt mit Materialverständnis. Wer Bauwerke plant oder Infrastruktur betreibt, weiß: Nur Baustoffe mit klar definierten Eigenschaften erfüllen ihren Zweck auch unter Extrembedingungen. Beton gehört genau in diese Kategorie. Er ist minera...
20 November 2025
Markt und Marketing
Europa
 Österreichs Leitbetriebe zeigen eindrucksvoll, dass Erfolg kein Zufalls­produkt ist, sondern das Ergebnis von Weitblick, Konsequenz und Mut zum Handeln. Während andernorts über Rahmenbedingungen, Bürokratie oder Fachkräftemangel geklagt wird, s...
20 November 2025
Intelligente Netze
Architektur, Bauen & Wohnen
Jetzt oder nie: 220.000 Euro Steuervorteil für PV-Investitionen bis Ende 2026. Die Photovoltaikbranche ist ein Abbild unserer Konjunktur. In rezessiven Phasen wird weniger in die Zukunft investiert, dabei wäre gerade dies ein wichtiger Motor für die ...