Friday, November 28, 2025

Mehrwert für Manager

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Am 4. Juni 2025 lud Quality Austria zum Excellence Day in den Erste Campus. Mehr als 100 Vertreter*innen der Wirtschaft beleuchteten in einem interaktiven Austausch die Kraft der Veränderung und holten sich Inspiration aus der Praxis von erfolgreichen Unternehmer*innen und Führungskräften. Die Teilnehmenden waren sich einig: Statt Mangeldenken braucht es eine Kultur der Möglichkeiten.

Fotos: Anna Rauchenberger


Österreich steht vor großen Herausforderungen. Hohe Inflation, steigende Energiekosten, Fachkräftemangel und ein schwacher Außenhandel führen dazu, dass das Land im Vergleich zu den anderen EU-Ländern zurückfällt. Der heimische Wirtschaftsstandort hat besonders in den Bereichen Produktivität, Exportwachstum und Wettbewerbsfähigkeit Aufholbedarf. Die aktuell negativen Aussichten verleiten dazu, den Mut zu verlieren. Das wäre allerdings das falsche Signal, lautete der Tenor beim qualityaustria Excellence Day. Denn Wirtschaft basiert nicht nur auf Fakten und Zahlen, sondern auch auf Erwartungen, Emotionen und Zukunftsglauben. »Schlechte Stimmung, mangelndes Vertrauen und negative Zukunftsaussichten führen zu einer niedrigen Investitionsbereitschaft. Wenn die handelnden bzw. leitenden Akteure in den Unternehmen an ihr eigenes Potenzial und die Excellence der heimischen Betriebe glauben, agieren sie entsprechend und können für Wachstum sorgen«, sagte Werner Paar, Gastgeber und Co-Geschäftsführer der Quality Austria, in seiner Eröffnungsrede.

www.annarauchenberger.com / Anna Rauchenberger - Wien, Austria - 04.06.2025 - qualityaustria Excellence Day und Verleihung Staatspreis Unternehmensqualität. FOTO v.l.: Dr. Werner Paar, Geschäftsführer, Quality Austria, Nicole und Klaus Kobjoll, Inhaber Schindlerhof Kobjoll GmbH, Mag. Christoph Mondl, Geschäftsführer, Quality Austria

Bild: Die Geschäftsführer von Quality Austria, Werner Paar (li.) und Christoph Mondl (re.) mit Nicole und Klaus Kobjoll vom Schindlerhof.

Excellence sichtbar machen
Was Excellence und Unternehmensqualität für die heimische Wirtschaft bedeuten, beleuchteten Nicole Mayer, Business Development Unternehmensqualität & Awards bei Quality Austria, und Franz Peter Walder, CEO CONENGA Group. Anlässlich des 30. Staatspreises Unternehmensqualität zeigte eine Retrospektive, wie sich das Thema Excellence im Laufe der Zeit verändert hat. Von der Etablierung des Internets über die Dotcom-Blase, die Einführung des Euro und die EU-Osterweiterung bis hin zu iPhone, Weltfinanzkrise, der Social-Media-Revolution und Covid zeigte die österreichische Wirtschaft stets Flexibilität und Wandlungsfähigkeit. Während der Fokus vor 30 Jahren noch auf Prozessfähigkeit und Ressourceneffizienz lag, ist er heute klar auf die Menschen ausgerichtet. Sinn, Zweck, Strategieklarheit, Wertschöpfung und Wirkung stehen heute im Zentrum der Bewertung von Excellence. »Gelebte Vielfalt und Kreativität im Rahmen einer klaren Wertebasis führen zu bewusster Gestaltung der Zukunft«, betonte Franz Peter Walder. Die Geschichte zeige: Excellence bedeutet Entwicklung, die Leidenschaft verlangt und Können erfordert, um mit Geduld und Ausdauer für alle Beteiligten Zukunftsfähigkeit immer wieder zu gewährleisten.

Teil der Unternehmenskultur
Wie das AMS Kärnten, der Staatspreisträger Unternehmensqualität 2024, mit »Strategility« – einer Kombination von Strategie und Agilität – die eigene Unternehmenskultur nachhaltig verändert, erläuterte AMS-Kärnten-Landesgeschäftsführer Peter Wedenig: »In Zeiten, in denen Veränderungen, Umbrüche und globale Unberechenbarkeiten zur Normalität werden, haben starre Unternehmensstrukturen und träge Kommunikationswege ausgedient.« Die Basis für ein erfolgreiches agiles Management verortet er in einem Miteinander des Teams. Das AMS Kärnten lebt das Konzept mit einer klaren, wertschätzenden Kommunikation über die strategische Ausrichtung und setzt auf das Mitnehmen und Einbeziehen der Mitarbeitenden. Dazu gehört auch das gemeinsame Weiterentwickeln der Unternehmenskultur.

Dass der Blick über den Tellerrand oder zumindest die Staatsgrenze neue Perspektiven eröffnet, zeigten Nicole und Klaus Kobjoll, Geschäftsführer und Inhaber der Schindlerhof Kobjoll GmbH. 1984 hatte das Ehepaar Klaus und Renate Kobjoll einen alten denkmalgeschützten Bauernhof zu einem Hoteldorf mit einem Schwerpunkt auf Tagungen und Seminare umgebaut. Die Pandemie und die folgenden multiplen Krisen sorgten jedoch für einen ordentlichen Dämpfer. »In einer so schwierigen Zeit erfinden wir uns neu und investieren antizyklisch. Der eigentliche Knackpunkt war und ist es, unser Team auf diese Reise positiv und ohne Angst mitzunehmen«, erklärte Tochter Nicole Kobjoll, die das Familienunternehmen leitet. Um das Mindset nachhaltig in die Zukunft zu transferieren, bildet der Schindlerhof Mitarbeitende zu »Change-Stars« aus, die im agilen Projektmanagement exzellent sind.

 

30 Jahre Staatspreis Unternehmensqualität

Mit dem Staatspreis Unternehmensqualität werden seit 1996 exzellente Betriebe vor den Vorhang geholt und professionelle und nachhaltige Unternehmensqualität gefördert. Einreichen können Groß-, Mittel- und Kleinunternehmen, Non-Profit-Organisationen sowie Organisationen, die vorwiegend im öffentlichen Eigentum stehen und ihre Unternehmensqualität auf Grundlage verschiedener geeigneter Modelle entwickeln und messen. Das Bundesministerium für Wirtschaft, Energie und Tourismus (BMWET) und Quality Austria verleihen den Staatpreis Unternehmensqualität einmal im Jahr.

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Staatspreisträger 2025: Geriatrische Gesundheitszentren der Stadt Graz
Die herausragende Gesamtperformance und exzellente, vorbildliche und nachhaltig erfolgreiche Innovationskraft überzeugten die Jury. Die GGZ sind ein Kompetenzzentrum für Altersmedizin und Pflege und gliedern sich in drei Geschäftsbereiche: Krankenhaus, Pflegewohnheime und Tageszentren sowie betreute Wohnformen für ältere Menschen. Die Einbeziehung wissenschaftlicher Forschungsergebnisse in enger Kooperation mit Hochschulen und Institutionen der öffentlichen Gesundheitsplanung garantiert eine Versorgung auf hohem Qualitätsniveau und eine kontinuierliche Weiterentwicklung von Medizin, Pflege und geriatrischen Betreuungsmodellen. Strategische Entwicklungen werden gezielt durch Vernetzung mit Politik, Gesetzgebern, Eigentümern und anderen Organisationen vorangetrieben. Vielfalt, Gleichberechtigung und Diversität werden aktiv gelebt – etwa durch konkrete Maßnahmen zu Gender, Alter, Herkunft, Religion und flexiblen Arbeitszeitmodellen.

Nominierte Unternehmen

Sto Ges.m.b.H
Das Unternehmen verfolgt eine klare Strategie mit Fokus auf Nachhaltigkeit und Innovation im Bausektor. Die kontinuierliche Weiterentwicklung mit dem Excellence-Mindset ist fest im Selbstverständnis des Unternehmens verankert.

Volkshochschule Götzis
Die Einrichtung überzeugt mit einer innovativen, agilen Organisationskultur. Durch ihre konsequente Ausrichtung an den Bedürfnissen der Zielgruppen setzt sie Maßstäbe in der Erwachsenenbildung.

WIFI Kärnten GmbH
Seit fast 80 Jahren ist das WIFI Kärnten ein führender Anbieter innovativer Bildungsangebote. Die innovationsfördernde Unternehmenskultur erschließt neue Marktpotenziale, stärkt den WIFI-Verbund und fördert strategische Partnerschaften.

W.I.R. gemeinnützige GmbH Sozial-inklusive Dienstleistungsangebote
Die Organisation verfügt über ein tiefes Verständnis für die Bedürfnisse von Menschen mit Behinderung und kommuniziert ihre Vision glaubwürdig an alle relevanten Interessengruppen. Strategische Ziele sind klar definiert und werden konsistent in Maßnahmen, Umsetzung und Ergebnisüberprüfung überführt.

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