Montag, Dezember 23, 2024

Über 100 Millionen Lebensmittel landen pro Jahr allein in Europa im Müll. Diese Tatsache hat starke Auswirkungen auf den ökologischen Fußabdruck jedes Einzelnen: 30 % der Treibhausgasemissionen eines durchschnittlichen Europäers stehen mit der Produktion, Distribution und Verwendung von Lebensmitteln in Verbindung. Eine aktuelle Studie der »denkstatt« in Kooperation mit der Altstoff Recycling Austria AG (ARA) und weiteren Kooperationspartnern hat nun anhand von sechs Fallbeispielen untersucht, wie sich optimierte Lebensmittelverpackungen auf die Abfallmenge und Klimarelevanz auswirken.

Bei Hartkäse fällt durch den Einsatz einer Plastikschale mit Deckelfolie mehr Abfall an als bei unverpackter Ware an der Frischtheke. Wie die Studie belegt, beträgt der Verderb der verpackten Ware im Handel aber nur 0,14 %, während an der Theke 5 % Käseabfall entsteht. Bei einem Hefezopf, der in Kunststofffolie statt in einem Papierbeutel mit Sichtfenster verpackt ist, sinkt die Abfallquote im Handel von 11 % auf
0,8 %. Ähnliches gilt für Fleisch, das in einer »Darfresh«-Folie eingeschweißt ist – die Haltbarkeit erhöht sich von sechs auf 16 Tage, die Abfallmenge wird um 16 Prozentpunkte gesenkt.

Bezieht man in diese Rechnung auch die Endkonsumenten ein, fällt der Unterschied noch deutlicher aus. Umweltbewusste Kunden greifen oft zu unverpackter Ware, um Ressourcen zu schonen. Jedoch hinterlassen viele verpackte Waren einen kleineren ökologischen Fußabdruck. »Der erste Eindruck kann trügen«, bestätigt Projektleiter Harald Pilz von denkstatt. »Lebensmittelverpackungen leisten einen wichtigen Beitrag zum Umweltschutz – vor allem wenn sie optimiert sind.« Der beste Abfall sei jedoch jener, der gar nicht entsteht, betont ARA-Vorstand Christoph Scharff: »Politische Entscheidungen sollten auch im Ressourcenmanagement faktenbasiert getroffen werden.«

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