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Jetzt steigt auch die Tourismusbranche auf die Barrikaden. »Die Krise hat den Tourismus schneller erfasst als erwartet«, klagt die Österreichische Hoteliervereinigung. Besonders die Stadthotellerie habe deutliche Einbußen zu verkraften. Alleine in Wien haben die 4-Sterne-Betriebe im Jänner 6,8 Prozent der Nächtigungen verloren. Auch die Buchungen sind massiv eingebrochen. »Der Business-Bereich fällt fast komplett weg, der US-Markt und die britischen Gäste lassen stark nach. Was geschieht, wenn auch noch die Touristen wegfallen, will ich mir gar nicht ausmalen«, sagt ÖHV-Präsident Peter Peer. Was ihn dabei besonders wurmt, ist die Tatenlosigkeit von Regierung, Wirtschaftskammer und Gewerkschaft. Sehnsüchtig blickt Peer nach Deutschland und in die Schweiz. Die Eidgenossen investieren mehr als zehn Millionen Euro zusätzlich in die Tourismuswerbung. Deutschland will seinen Betrieben mit tourismuspolitischen Leitlinien einen Wettbewerbsvorsprung sichern. Und in Österreich? »Wir schaffen es nicht einmal, unser Werbebudget auf den Stand von 2001 zu bringen«, so Peer. Auch die Tatsache, dass für die zweite Jahreshälfte bereits zahlreiche Kongresse fixiert sind, die vor allem der gebeutelten Stadthotellerie helfen sollten, kann Peer nicht wirklich beruhigen. »Das heißt noch lange nicht, dass die Betriebe auch Mitarbeiter dorthin schicken. Auch mit den momentanen Nächtigungseinbrüchen hat niemand gerechnet.« Zudem beklagt die ÖHV in einem offenen Brief an Bundeskanzler Werner Faymann, dass »ein grundlegender Baustein der Europäischen Union, die Arbeitnehmerfreizügigkeit, von Österreich vorerst zu Grabe getragen wurde«. Das würde die österreichischen Tourismusbetriebe enorm benachteiligen. Denn Österreichs Betriebe suchen immer noch verzweifelt Fach- und Hilfskräfte, die sie auf dem heimischen Arbeitsmarkt längst nicht mehr finden.
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