Echtzeitüberweisungen werden in Europa immer beliebter, ziehen jedoch zugleich Betrüger*innen an. Ein Gesetzentwurf der Europäischen Kommission sieht daher die verpflichtende Einführung von IBAN-Prüfsystemen vor.
Vor jeder Echtzeitüberweisung prüfen sie im Hintergrund, ob IBAN und Name der Kontoinhaber*innen übereinstimmen. Vor allem sogenannte Authorized Push Payment (APP)-Betrugsmaschen, bei denen eine Überweisung auf ein scheinbar bekanntes Konto getätigt wird, das in Wahrheit aber von Betrüger*innen stammt, lassen sich dadurch teilweise eindämmen.
Banken und Zahlungsdienstleister betrachten dieses Vorhaben dennoch differenziert, wie eine gemeinsame Studie von Strategy& mit der Oesterreichischen Nationalbank, der Deutschen Bundesbank und der European Banking Association ergab. »Da sich die Methoden von Bankbetrüger*innen stetig weiterentwickeln, können IBAN-Prüfsysteme nur ein strategischer Baustein in einer Reihe von weiteren Maßnahmen sein, sagt Petia Niederländer, Direktorin für Zahlungsverkehr, Risikoüberwachung und Finanzbildung bei der OeNB und Co-Autorin der Studie. Ein Hauptkritikpunkt ist die als zu knapp empfundene Umsetzungsfrist. Eine mögliche Standardisierung sollte dabei offen für bereits in einzelnen Ländern etablierte Lösungen sein.