An der TU Darmstadt wird versucht, aus Abfallprodukten neue Materialien herzustellen. Aktuell wird untersucht, wie aus Rückständen der Sand- oder Kiesproduktion Blähgranulate werden.
Sande und Kiese werden nach der Gewinnung in Aufbereitungsanlagen gewaschen und nach Korngrößen klassiert. Dabei wird ein nicht direkt verwendbarer Feinstkornanteil als Suspension abgetrennt, der sogenannte Waschschlamm, der nicht weiter genutzt wird. In Mitteleuropa fallen jedes Jahr schätzungsweise 50 Millionen Tonnen Waschschlamm an, dessen Rohstoffpotenzial bisher fast völlig brachliegt. Die TU Darmstadt untersucht nun mögliche Produktionsverfahren und Zusammensetzungen für die Herstellung von Blähgranulaten aus dem bislang ungenutzten Waschschlamm.
Blähgranulate aus Waschschlamm besitzen ein ähnliches Anwendungsspektrum wie bereits am Markt verfügbare Produkte. Blähgranulate können als lose Schüttungen wärme- und schalldämmende Funktionen übernehmen, bei geotechnischen Anwendungen zum Einsatz kommen und als Leichtzuschlag für Mörtel, Betone und Putze verarbeitet werden. Dazu kommen Spezialanwendungen wie die Bekämpfung von Ölkatastrophen auf offenem Meer und das Löschen von Bränden.