Dienstag, Dezember 24, 2024

Ein EU-Austritt Österreichs hätte eine massive Schwächung der heimischen Wirtschaft zur Folge. Zu diesem Fazit kommt eine im Auftrag der Wirtschaftskammer (WKO) erstellte Studie.

»Die Rendite der EU-Mitgliedschaft ist für Österreich phänomenal«, erläutert Studienautor und ehemaliger IHS-Chef Christian Keuschnigg. Österreich profitiere in hohem Maß von den abgebauten Handelsbarrieren innerhalb der EU. Der Wettbewerb werde gefördert und Innovationen vorangetrieben. 

Durch einen Austritt fielen die günstigen Importe weg. Ausländische Unternehmen würden ihre Investitionen in Österreich zurückschrauben – sie sorgen derzeit für ein Fünftel der Beschäftigten und rund ein Viertel der Wertschöpfung. Auch der freie Personenverkehr wäre nicht mehr gewährleistet. Langfristig würde das Bruttoinlandsprodukt (BIP) um 7 % sinken, so WKO-Präsident Christoph Leitl: »Ein Öxit wäre ein schwerer Schlag für den Standort. Österreich könnte bis zu 150.000 Arbeitsplätze verlieren.«

Die Netto-Beitragszahlungen an den EU-Haushalt betragen knapp 0,4 % des BIP, so Keuschnigg. Die Teilnahme am Binnenmarkt – etwa nach dem Vorbild der Schweiz oder Norwegens – sei jedoch ebenfalls mit Kosten verbunden. Zudem bedeute ein Öxit auch den zwingenden Austritt aus der Euro-Zone. Der Schilling müsste sich aber dennoch indirekt an die Leitwährung anschließen – und die Entscheidungen der Währungsunion ohne Mitspracherecht passiv mittragen.

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