Um satte elf Prozent auf über 50 Milliarden Euro ist der Bruttoproduktionswert laut Branchenradar.com Marktanalyse geklettert. Natürlich ist ein guter Teil dieses Wachstums auf die enorm gestiegenen Preise zurückzuführen. Speziell im Hochbau haben die Preise um fast zehn Prozent zugelegt. Diese Preisexplosion liegt vor allem an den Materialpreisen, die um gut 18 Prozent gestiegen sind.
Damit bleibt laut Studienautor Andreas Kreutzer vom angesagten Bauboom preisbereinigt zwar nicht mehr ganz so viel über, im Gegensatz zu Deutschland aber immerhin etwas. Dort wurde im Wohnbau real um ein Prozent weniger verbaut, im Nicht-Wohnbau sogar um 2,7 Prozent. Nur der Tiefbau ist mit zwei Prozent im Plus. Hierzulande wuchs die reale Bauleistung sowohl im Wohnbau als auch im Tiefbau um etwa zwei Prozent und im Nicht-Wohnbau um rund vier Prozent.
Was in diesem Umfeld möglich war, zeigt die Strabag, die von ihrem eigenen Ergebnis sichtlich überrascht ist und ihre Erwartungen laufend nach oben korrigieren muss. Die EBIT-Marge wird auf sechs Prozent steigen und der Auftragsbestand um stolze 22 Prozent auf 22,5 Milliarden Euro. Die Leistung wird von 15,4 Milliarden Euro auf 16,1 Milliarden Euro zulegen. 2022 will man sogar die Rekordmarke von 2019 mit 16,6 Milliarden Euro ins Visier nehmen. Dafür braucht es ein gutes wirtschaftliches Umfeld, die richtige Strategie und… eine Portion Glück, wie Vorstand Peter Krammer im Interview einräumt (nachzulesen hier: "Eine Lean-Baustelle ist ruhig, nichts ist hektisch" )
Inwieweit die EU-Taxonomie das wirtschaftliche Umfeld beeinflussen und verändern wird, ist aktuell Gegenstand vieler Diskussion. Gemeinsam mit Niederhuber & Partner Rechtsanwälte haben wir deshalb eine erste große Übersicht über die Auswirkungen auf die Bau- und Immobilienwirtschaft erstellt. Die Details dazu finden Sie im Artikel: Die EU-Taxonomie und ihre Auswirkungen auf die Bauwirtschaft.