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Smarte Helfer für Unternehmen: Die neue Generation der KI-Agenten


Neue KI-Technologien ermöglichen es Unternehmen, ihre Prozesse effizienter zu gestalten. Eine besonders vielversprechende Entwicklung ist die agenten-basierte KI, die Arbeitsabläufe beschleunigt und Mitarbeiter entlastet. Mögliche praktische Anwendungen reichen von der automatisierten Marktanalyse bis zur intelligenten Lieferkettenoptimierung. Amazon Web Services (AWS) bietet die technische Infrastruktur, um solche KI-Agenten erfolgreich zu implementieren. Von Matthias Patzak, Enterprise Strategist bei Amazon Web Services (AWS)

Bei agenten-basierter KI handelt es sich um kleine, spezialisierte Programme, die künstliche Intelligenz nutzen, um unstrukturierte, systemübergreifende Prozesse unter menschlicher Aufsicht zu koordinieren und abzuwickeln. Im Gegensatz zu herkömmlicher Software können diese intelligenten Helfer flexibel auf neue Situationen reagieren und verschiedene Tools und Systeme koordinieren

Diese KI-Agenten werden zukünftig vermehrt von Unternehmen aus den unterschiedlichsten Branchen eingesetzt werden. Das belegen Zahlen aus einer Capgemini-Umfrage aus dem Jahr 2024: 82 Prozent der befragten Führungskräfte großer Unternehmen planen die Einführung solcher agenten-basierter Systeme innerhalb der kommenden drei Jahre. Während zehn Prozent bereits auf diese Technologie setzen, steht für mehr als die Hälfte die Implementierung im nächsten Jahr bevor. Hilfreich sind hierfür leistungsstarke Modelle mit wie Anthropics Claude 4.0 Sonnet oder das Open-Source-Modell DeepSeek-R1. Mit ihnen können Unternehmen intelligentere Anwendungen für komplexe Entscheidungsprozesse entwickeln. Insgesamt markieren KI-Agenten einen fundamentalen Paradigmenwechsel für innovative Unternehmen.

Adaptive Intelligenz statt starrer Regeln

Herkömmliche Automatisierungslösungen folgen meist starren, vorab programmierten Abläufen. KI-Agenten hingegen können flexibel auf neue Situationen reagieren: Sie analysieren vorgegebene Kontexte, schlagen Lösungswege vor und passen ihre Vorgehensweise unter Einbeziehung menschlicher Expertise dynamisch an. Die Agenten nutzen dabei oft Large Language Models (LLMs), um natürliche Sprache zu verstehen und komplexe Aufgaben schrittweise zu lösen.

Ein anschauliches Beispiel für diese Flexibilität findet sich in der Fertigungsindustrie: Herkömmliche Systeme analysieren Daten meist isoliert. Das Lagerverwaltungssystem erkennt Lieferengpässe, das CRM-System identifiziert Kundentrends, aber die Verknüpfung der Daten und die Reaktion darauf bleibt manuell. KI-Agenten hingegen können verschiedene Datenströme automatisch analysieren. Sie können Zusammenhänge zwischen Lagerbeständen, Kundenpräferenzen und anderen externen Faktoren erkennen und koordinieren unter menschlicher Aufsicht entsprechende Maßnahmen systemübergreifend. Genau an dieser Stelle entfalten KI-Agenten ihren vollen Mehrwert: Intelligente, überwachte Orchestrierung anstatt einfacher Analyse und Prognose.

Technologische Grundlagen

Für KI-, ML- und generative KI-Projekte bietet Amazon SageMaker AI eine integrierte Entwicklungsplattform. Unternehmen können damit KI-Modelle entwickeln, trainieren und in Produktion bringen. Ohne eigene ML-Infrastruktur aufbauen zu müssen. Einsteigern ermöglichen Low-Code-Lösungen wie SageMaker Canvas schnelle Einarbeitung und Ergebnisse. Bei anspruchsvolleren Use Cases können direkte Modellimplementierung über JumpStart oder fortgeschrittene Anpassungs-Techniken wie LoRA für die branchen- und unternehmensspezifische Feinabstimmung genutzt werden. JumpStart bietet fertige KI-Lösungen für häufige Anwendungsfälle - wie ein App-Store für KI-Modelle.

Unternehmen, die mit bereits fertigen Foundation Models (FMs) Anwendungen erstellen möchten, können mit Amazon Bedrock auf eine Reihe bewährter FMs von Herstellern zurückgreifen – beispielsweise AI21 Labs, Anthropic, Cohere, DeepSeek, Luma AI, Meta, Mistral AI, poolside (in Vorbereitung), Stability AI, und Amazon. Darüber hinaus erleichtert Amazon Bedrock die technische Implementierung von Unternehmensrichtlinien für den verantwortungsvollen Umgang mit KI. Auch die Feinabstimmung von bestimmten Modellen mit Unternehmens-eigenen Daten ist möglich.

Multi-Agenten-Prozesse mit CrewAI optimieren

Um das volle Potenzial der Vielzahl von in Unternehmen eingesetzten KI-Agenten auszuschöpfen, ist ein durchdachtes Framework für deren Orchestrierung nötig. Hier kommt CrewAI ins Spiel. CrewAI ist ein robustes Framework für die Entwicklung von Multi-Agenten-Systemen, das sich nahtlos in Dienste von AWS und besonders Amazon SageMaker AI integriert. CrewAI nutzt eine rollenbasierte Agenten-Architektur, deren umfassende Performance-Monitoring-Funktionen mit Amazon CloudWatch zusammenarbeiten. So entsteht eine effektive Lösung für Organisationen auf Grundlage von AWS Best Practices.

Ein einfaches Beispiel für einen Multi-Agenten-Prozess ist ein Recherche-Workflow. In diesem kommen zwei spezialisierte Agenten zum Einsatz: ein Recherche-Agent, der relevante Informationen zu einem Thema im Internet oder Intranet sucht, und ein Redaktions-Agent, der die gesammelten Erkenntnisse verarbeitet und zusammenfasst. Jeder Agent nutzt dabei das LLM, das für seine Aufgabe am besten geeignet ist. Diese Arbeitsteilung ermöglicht die Integration verschiedener LLMs in strukturierte Prozessabläufe und bietet zukünftig Mitarbeitern Werkzeuge zur Automatisierung unstrukturierter Prozesse.

Praktische Implementierung

Die Umsetzung von KI-Agenten mit CrewAI auf der Infrastruktur von AWS kann nach einem einfachen Schema erfolgen. Zuerst wählt man LLMs aus dem Portfolio von Amazon Bedrock aus. In Amazon Bedrock sind sowohl mächtige LLMs mit Reasoning-Fähigkeiten wie DeepSeek-R1 oder Claude Sonnet 4.0 verfügbar, als auch leistungsfähige Modelle mit günstigerem Preis-Leistungsverhältnis der Amazon Nova Modellreihe.

Im zweiten Schritt werden die auf den Modellen aufbauenden Agenten mit CrewAI definiert. Jeder Agent basiert auf zwei Kernkomponenten: der Agenten- und der Aufgabendefinition. Dieses duale Konzept verleiht den Agenten sowohl eine klare Identität als auch einen definierten Handlungsrahmen. CrewAI stellt bereits fertige Tools für Datenverarbeitung, Webinteraktion, Medien-, und Dokumentenverarbeitung sowie der Entwicklung zur Verfügung. Die Erstellung individueller Tools wird aber ebenso unterstützt.

Strategische Bedeutung

Die hohe Flexibilität und Anpassungsfähigkeit von KI-Agenten eröffnet Unternehmen neue Möglichkeiten bei der Lösung komplexer Geschäftsprobleme. Die in diesem Artikel vorgestellten Lösungen bilden dafür ein zuverlässiges technologisches Fundament: Amazon Bedrock dient u.a. der einfachen Modellbereitstellung, DeepSeek-R1 oder Sonnet 4.0 bringen Reasoning-Fähigkeiten ein und CrewAI ermöglicht eine strukturierte und robuste Workflow-Steuerung. Auf dieser Grundlage entstehen effiziente Anwendungen, die auch anspruchsvolle Szenarien bewältigen können.

Besonders hilfreich sind die Agenten in Bereichen, die adaptive Reaktionsfähigkeit und spezialisiertes Fachwissen erfordern. Im Kundenservice optimieren sie zum Beispiel Interaktionen durch natürlichsprachige Kommunikation, personalisierte Betreuung und effiziente Problemlösungen.

Erfolgreiche Implementierungen basieren dabei auf klar umschriebenen Prozessen mit messbaren Erfolgsmetriken. Sie fokussieren sich auf Bereiche, die hohe Prozessflexibilität erfordern. Die Infrastruktur von AWS unterstützt Unternehmen bei der Entwicklung solcher KI-Systeme, die sowohl die operative Effizienz aktueller Prozesse verbessern als auch neue Geschäftsmodelle ermöglichen.

Ausblick: Zukunft von KI-Agenten

Die Nutzung von KI-Agenten in Unternehmen steht noch am Anfang. Doch die Prognosen aus der Capgemini-Umfrage deuten auf eine breite Einführung hin, durch den intelligente Agentensysteme zunehmend zum strategischen Standard werden könnten. Die modulare Architektur moderner KI-Agenten mit spezialisierten Komponenten bildet dabei das Fundament für deren kontinuierliche Weiterentwicklung. Besonders in dynamischen Geschäftsumgebungen, die Flexibilität und domänenspezifisches Wissen erfordern, werden KI-Agenten in Zukunft ihre Stärken ausspielen.

Mit ihrer kontextbezogenen Entscheidungsfindung und eigenständigen Handlungsfähigkeit werden KI-Agenten zunehmend Aufgaben übernehmen, die bisher nur schwer in regelbasierten Algorithmen abzubilden waren und daher weitgehend manuell abgewickelt werden mussten. Damit können sie zu weitreichenden Optimierungen und Innovationen führen. Unternehmen sollten sich daher schon frühzeitig mit den neuen Möglichkeiten beschäftigen, um weiterhin wettbewerbsfähig zu bleiben.

Über den Autor
Matthias Patzak ist Enterprise Strategist bei Amazon Web Services (AWS)

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