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Der Weg nach vorn
Die österreichische Zementindustrie hat versucht, den Absatzrückgang am Heimmarkt mit neuen Exportmärkten zu kompensieren. Angesichts der wirtschaftlichen Unsicherheit schaffte es die Branche, sich anzupassen und gezielte Veränderungen vorzunehmen, um auch unter schwierigen Bedingungen erfolgreich zu bleiben.

Die österreichische Zementindustrie konnte 2024 selbst bei einem Rückgang des heimischen Zementabsatzes um rund 10 Prozent ihren Umsatz um 6,6 Prozent auf 652,6 Millionen Euro steigern. Dieser Erfolg basiert vor allem auf einer verstärkten Exportorientierung und der konsequenten Umsetzung nachhaltiger Produktionsmethoden. Die Branche sieht sich damit gut positioniert, um in einem schwierigen Marktumfeld weiterhin wettbewerbsfähig zu bleiben.
„Unsere Strategie, auf alternative Brennstoffe und internationale Märkte zu fokussieren, hat uns geholfen, den Rückgang im heimischen Markt zu kompensieren“, erklärte Sebastian Spaun, Geschäftsführer der VÖZ. Durch den gezielten Einsatz von Sekundärstoffen und alternativen Brennstoffen konnte die Zementindustrie ihre CO₂-Emissionen weiter senken und gleichzeitig die Produktionskosten optimieren. Diese nachhaltige Ausrichtung habe auch dazu beigetragen, die Branche gegenüber internationalen Mitbewerbern besser abzusichern.
Dennoch bleibt die Situation komplex. „Die Bauwirtschaft in vielen unserer Nachbarländer verlangsamt sich, was den Druck auf Exportmärkte verstärkt“, sagte Spaun. Die Zementindustrie sieht sich daher weiterhin vor der Herausforderung, stabile Märkte zu finden. Besonders spürbar wurde dies nach dem Boom während der Corona-Pandemie, als viele private Investitionen in den Ausbau von Wohnraum und Infrastruktur getätigt wurden. „Seit 2021 ist der Markt in Österreich massiv eingebrochen. Unsere Branche hatte früher etwa 4,5 Millionen Tonnen Zement jährlich produziert, aber nun liegen wir bei rund 3,7 Millionen Tonnen. Das ist ein bedeutender Rückgang, der sich auch in den Ergebnissen niederschlägt“, so Spaun weiter.
Haimo Primas, Präsident der VÖZ, hob ebenfalls die Notwendigkeit hervor, neue Märkte zu erschließen, um die Produktionskosten zu decken und die Fixkosten zu stabilisieren. „Unsere Mitglieder haben sich erfolgreich nach Märkten in Ungarn, Slowenien und Italien orientiert, aber langfristig ist dies keine nachhaltige Lösung“, sagte Primas. Die Zementindustrie müsse weiterhin in neue Technologien und nachhaltige Produktionsmethoden investieren, um nicht nur in den heimischen Märkten, sondern auch international konkurrenzfähig zu bleiben.
Erfolgsfaktoren und Herausforderungen
Ein weiteres großes Thema bleibt die Ressourcenschonung. „Die Reduzierung des Klinkergehalts in unseren Zementen hat dazu beigetragen, sowohl den CO₂-Ausstoß als auch den Rohstoffverbrauch zu minimieren“, erklärte Primas. So wurde beispielsweise der CO₂-Fußabdruck des Zements CEM II/C signifikant gesenkt, was in mehreren Demonstrationsprojekten Anwendung fand. „Der CEM II/C hat einen CO₂-Fußabdruck von nur noch 327 Kilogramm pro Tonne Zement“, fügte Primas hinzu. Diese Innovation hat bereits Anerkennung in der Branche gefunden, und das Unternehmen hat für dieses Produkt den ACR-Innovationspreis 2024 erhalten.
Zusätzlich zur nachhaltigen Produktion setzt die Zementindustrie zunehmend auf Kreislaufwirtschaft. „Beton ist eines der am besten recycelbaren Baumaterialien. Fast 530 Kilogramm Sekundärstoffe werden pro Tonne Zement in Österreich verarbeitet“, erklärte Spaun. Dies ermöglicht es, den Rohstoffverbrauch zu verringern und gleichzeitig wertvolle Ressourcen zu schonen.
„Nachhaltigkeit zahlt sich aus, auch finanziell“, betonte Primas. „Die österreichische Zementindustrie zeigt, dass Investitionen in die richtige Technologie und in nachhaltige Produktionsmethoden nicht nur umweltfreundlich sind, sondern sich langfristig auch positiv auf die Wirtschaftlichkeit auswirken.“
Die Zementindustrie hat auch in ihrer CO₂-Performance Fortschritte gemacht. „Wir sind stolz darauf, dass unsere Emissionen durch den Einsatz modernster Technologien kontinuierlich gesenkt werden“, sagte Primas. Diese Fortschritte sind auch das Ergebnis enger Zusammenarbeit mit Ministerien, die es der Industrie ermöglicht haben, neue, striktere Emissionsgrenzwerte freiwillig zu übernehmen.
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