Larry Summers macht eine Ehrenrunde und zelebriert, recht gehabt zu haben. Im Februar hatte er der Wirtschaftspolitik von Präsident Joe Biden die denkbar schlechteste Note ausgestellt und sie als verantwortungslos bezeichnet. Sie produziere Inflation und stelle die größte Gefahr für die Stabilität des Wirtschaftssystems dar.
Er war Finanzminister unter Bill Clinton zu einer Zeit, als es etwas gab, wovon Säckelwarte heute nur träumen können: einen Budgetüberschuss. Heftig wurde er damals kritisiert, vor allem von seinen Demokratischen Parteigänger*innen. Jetzt hat die Inflation im November 6,8 Prozent erreicht und Larry Summers macht kein Hehl daraus, dass er seinen Triumph genießt.
Auf seiner Webseite larrysummers.com rät er allen, die bisher die rasanten Preissteigerungen als ein vorübergehendes Phänomen bezeichnet hatten, es mit John Maynard Keynes zu halten, der gemeint hatte:
Er war Finanzminister unter Bill Clinton zu einer Zeit, als es etwas gab, wovon Säckelwarte heute nur träumen können: einen Budgetüberschuss. Heftig wurde er damals kritisiert, vor allem von seinen Demokratischen Parteigänger*innen. Jetzt hat die Inflation im November 6,8 Prozent erreicht und Larry Summers macht kein Hehl daraus, dass er seinen Triumph genießt.
Auf seiner Webseite larrysummers.com rät er allen, die bisher die rasanten Preissteigerungen als ein vorübergehendes Phänomen bezeichnet hatten, es mit John Maynard Keynes zu halten, der gemeint hatte:
»Wenn sich die Fakten ändern, ändere ich meine Meinung. Was tun Sie?«
Fünf Säulen
Früher wäre er für eine expansive Wirtschafts- und Finanzpolitik eingetreten, erklärt Summers, aber heute nicht mehr. Die Finanzminister und Notenbanker dieser Welt sollten seinem Beispiel folgen und ihre Positionen überdenken. Fed-Chef Jerome Powell hatte im August beim jährlichen Notenbanker-Treffen in Jackson Hole die fünf Säulen beschrieben, auf denen seine Inflationseinschätzung beruht. Alle fünf Säulen wackelten jetzt, argumentiert Summers.
Erstens: Inflation beschränkt sich nicht auf einige wenige Sektoren. Energie und Lebensmittel nicht einberechnet, betrug die Preissteigerung im Oktober quer durch den Gemüsegarten 12 Prozent.
Zweitens: Powell sagte voraus, dass Ausreißer wie der Gebrauchtwagenmarkt wieder zur Ruhe kommen würden, aber: Das Gegenteil ist der Fall. Altautos sind heute 30 Prozent teurer als noch vor einem Jahr.
Drittens hatte Powell gemeint, es gebe keine Anzeichen für übermäßige Lohnerhöhungen, die die Inflationsspirale weiter antreiben könnten. Falsch, sagt Summers. So viele offene Stellen wie noch nie bringen Wechselwillige in eine fantastische Situation, zweistellige Lohnerhöhungen sind keine Seltenheit.
Viertens hatte Powell im August noch argumentiert, dass die Inflationserwartung moderat sei. Nicht mehr wahr! Die Lesart heute ist: Die Inflation ist da und bleibt und sie steigt!
Mit seinem fünften Argument hat sich Powell so sehr ins Fettnäpfchen gesetzt, dass sein Vertrag prompt verlängert wurde. Weltweit werden sich die Systeme stabilisieren, sagte er wenige Tage bevor Japan, China und Deutschland fast gleichzeitig die höchsten Inflationsraten seit 30 Jahren berichteten.
Der Wirtschaftsprofessor, der die glorreichen 90er Jahre mitgestaltet hat, warnt eindringlich: »Wenn die Preisstabilität verloren geht und die Inflation zunimmt, ist eine tiefe Rezession die Konsequenz, und die trifft die Armen und die Mittelklasse am härtsten…« Hohe Inflation hat Richard Nixon und Ronald Reagan an die Macht gebracht und sie könnte jetzt Donald Trump zurück ins Weiße Haus befördern.
Das sagt Larry Summers und auf jemanden, der so oft recht behalten hat, sollte man besser hören.
Fünf Säulen
Früher wäre er für eine expansive Wirtschafts- und Finanzpolitik eingetreten, erklärt Summers, aber heute nicht mehr. Die Finanzminister und Notenbanker dieser Welt sollten seinem Beispiel folgen und ihre Positionen überdenken. Fed-Chef Jerome Powell hatte im August beim jährlichen Notenbanker-Treffen in Jackson Hole die fünf Säulen beschrieben, auf denen seine Inflationseinschätzung beruht. Alle fünf Säulen wackelten jetzt, argumentiert Summers.
Erstens: Inflation beschränkt sich nicht auf einige wenige Sektoren. Energie und Lebensmittel nicht einberechnet, betrug die Preissteigerung im Oktober quer durch den Gemüsegarten 12 Prozent.
Zweitens: Powell sagte voraus, dass Ausreißer wie der Gebrauchtwagenmarkt wieder zur Ruhe kommen würden, aber: Das Gegenteil ist der Fall. Altautos sind heute 30 Prozent teurer als noch vor einem Jahr.
Drittens hatte Powell gemeint, es gebe keine Anzeichen für übermäßige Lohnerhöhungen, die die Inflationsspirale weiter antreiben könnten. Falsch, sagt Summers. So viele offene Stellen wie noch nie bringen Wechselwillige in eine fantastische Situation, zweistellige Lohnerhöhungen sind keine Seltenheit.
Viertens hatte Powell im August noch argumentiert, dass die Inflationserwartung moderat sei. Nicht mehr wahr! Die Lesart heute ist: Die Inflation ist da und bleibt und sie steigt!
Mit seinem fünften Argument hat sich Powell so sehr ins Fettnäpfchen gesetzt, dass sein Vertrag prompt verlängert wurde. Weltweit werden sich die Systeme stabilisieren, sagte er wenige Tage bevor Japan, China und Deutschland fast gleichzeitig die höchsten Inflationsraten seit 30 Jahren berichteten.
Der Wirtschaftsprofessor, der die glorreichen 90er Jahre mitgestaltet hat, warnt eindringlich: »Wenn die Preisstabilität verloren geht und die Inflation zunimmt, ist eine tiefe Rezession die Konsequenz, und die trifft die Armen und die Mittelklasse am härtsten…« Hohe Inflation hat Richard Nixon und Ronald Reagan an die Macht gebracht und sie könnte jetzt Donald Trump zurück ins Weiße Haus befördern.
Das sagt Larry Summers und auf jemanden, der so oft recht behalten hat, sollte man besser hören.