Können auch Anwälte effizient und professionell im Homeoffice arbeiten? Warum ist Spracherkennung dabei so wichtig? Und wo stößt sie an ihre Grenzen? Wir haben mit Dr. Thomas Brauner, CEO von Philips Speech (Bild), über die aktuellen Entwicklungen im Bereich der Sprachtechnologie gesprochen.
Ist auch in der Anwaltsbranche das Homeoffice endgültig angekommen?
Definitiv. Es geht jetzt darum, Homeoffice als Teil eines hybriden Arbeitsmodells zu professionalisieren. Die maßgeblichen Faktoren dabei sind Effizienz und Datensicherheit. [1] Anwälte verbringen zudem bis zu vier Stunden täglich mit dem Tippen von Texten! Wenn in einem Unternehmen mit 50 Mitarbeitern durch effizientere Texterfassung nur vier Stunden Arbeitszeit pro Woche und
Mitarbeiter gespart werden könnten, beläuft sich das Einsparungspotential auf 480.000 Euro pro Jahr![2]
Oft berichten Anwender, dass es zu kompliziert sei, auf neue Lösungen umzusteigen. Wie antworten Sie darauf?
Lösungen müssen einfach und zuverlässig sein! Dass ist die oberste Prämisse für uns als Hersteller und unserer weltweiten Vertriebspartner. Wir sorgen dafür, dass die Anwender die Vorteile der Technologien nutzen, ohne sich damit auseiadersetzen zu müssen. Umfassende Services, die wir gemeinsam mit unsere Vertriebspartnern anbieten, sorgen dafür, dem Kunden die Angst und die Unsicherheit zu nehmen. Es ist unsere Aufgabe und nicht die des Kunden, diese Sorgen zu adressieren.
Wenn wir uns in einem Jahr wiedersehen, was könnte bis dahin geschehen sein?
Der nächste große Schritt ist die vollautomatische Spracherkennung von mehreren Sprechern. Wir bringen in Kürze eine KI-basierte Lösung auf den Markt, die das exakte Trennen vom Gesagten zwischen zunächst zwei Personen ermöglicht, selbst wenn diese gleichzeitig sprechen.
[1] Quelle: Stanford University
[2] Quelle: Nuance 2020