Energieknappheit, Inflation, Zinserhöhungen, Rezessionsgefahr, Krieg, Klimawende – Krisen und Konflikte, wohin man schaut. Nach drei Jahren voller Unwägbarkeiten hat viele der Mut verlassen. Nur noch ein Viertel der Österreicher*innen blickt mit Zuversicht in die Zukunft, darunter mehrheitlich die jüngere Bevölkerung.
Kann 2023 angesichts der vielen Bedrohungen ein gutes Jahr werden? Durchaus. Als die Coronawelle über die Kontinente schwappte, war die Unsicherheit so groß wie nie zuvor. Doch siehe da: Wirtschaft, Politik und Gesellschaft lernten mit der Situation umzugehen und bekamen die Pandemie in den Griff – wenngleich das »Gießkannenprinzip«, nach dem die Regierung Förderungen verteilte, freilich Kritik verdient.
Auch angesichts der aktuellen Herausforderungen ist Resignation fehl am Platz. Österreich dürfte laut WIFO-Chef Gabriel Felbermayr wieder »mit einem blauen Auge« davonkommen. Statt im Krisenmodus zu verharren, sollte nun endlich die Klimawende ernsthaft in den Fokus rücken. Denn obwohl neun von zehn Befragten dem Thema einen hohen Stellenwert beimessen, haben 61 Prozent der mittelständischen Unternehmen ihre Nachhaltigkeitspläne reduziert oder völlig auf Eis gelegt. Bis 2040 sollten Wirtschaft, Verkehr und Haushalte klimaneutral sein. Von diesem Ziel ist man in allen Sektoren weit entfernt, wenn nicht sehr rasch sehr viel mehr passiert. Die Zeit drängt.