Ärzte aller Fachrichtungen und Hierarchiestufen wie auch Pflegepersonal verbringen zwischen 30 und 40 Prozent ihres Arbeitsalltags mit Dokumentation, das sind, grob gesprochen zwischen zwei und vier Stunden pro Arzt und Pfleger täglich. Die größten „Brocken" entfallen auf Aufnahme- und Entlassungsberichte wie auf Befundungen und Nachweise für Kostenträger. Das zeigen Studien aus USA und Deutschland gleichermaßen(siehe Quellen, Seite 2). Zudem kommt eine Untersuchung der österreichischen Ärztekammer aus Herbst 2019 zu einem sehr ähnlichen Schluss.
Dokumentationsaufwand verdoppelt
Was weiter ins Auge fiel: Befragte Ärzte und Pflegende gaben an, dass der Dokumentationsaufwand in den vergangenen zehn Jahren um knapp 100 Prozent zugenommen hat. Bis dato werden diese administrativen Arbeiten zu einem Großteil analog erledigt. Laut HIMSS (siehe Quellen) liegt die Nutzungsrate von Spracherkennungs-Technologien liegt im einstelligen Bereich. Es wird klar: Bei diesem Thema ist noch viel Luft nach oben, wenn man bedenkt, dass der Mensch wesentlich schneller spricht als schreibt.
„Unsere Kunden, die Ärzte, erzählen häufig von einem massiv gestiegenen Dokumentationsaufwand. Sie klagen über steigende Bürokratie, die alles computerisiert und normiert haben möchte, über Ineffizienz und zu wenig Koordination im System", berichtet Dr. Thomas Brauner, CEO von Speech Processing Solutions (Link), der globalen Nummer 1 bei professionellen Sprachtechnologie-Lösungen „Made in Austria"
Sprachtechnologie schafft Einsparungen im Milliarden-Bereich
In Euros umgewandelt bedeuten die Studienergebnisse, dass ein gutes Drittel eines Arztgehaltes, in einem Spital etwa, nicht für den persönlichen Umgang mit Patienten eingesetzt wird, sondern für das Hantieren mit Formularen, Verordnungen und Bescheinigungen. Mehr als acht Milliarden ließ sich Österreich 2018 im klinischen Bereich Arzt- und Pflegergehälter kosten. Wenn mehr als ein Drittel davon für Bürokratie aufgeht, vieles doppelt und dreifach gemacht wird, dann kann man sich leicht ausrechnen, was das in Euro umgerechnet bedeutet: knapp 3 Milliarden. Was definitiv auf der Strecke bleibt, ist der
Patient. Dabei würde mehr als ein Drittel der Ärzte die gewonnene Zeit seinen Patienten zu Gute kommen lassen. „Schon 30 Minuten mehr Zeit für das persönliche Gespräch zwischen Arzt und Patient würde die Versorgungsqualität erhöhen und damit unser Gesundheitssystem massiv verbessern", so Brauner.
Quellen:
Deutscher Bürokratie-Index: https://www.kbv.de/html/bix.php
Studie HIMSS Europe: „Auf den wahren Spuren der Zeitdiebe im Krankenhaus: Die wahre Belastung an Dokumentation an deutschen Akutkrankenhäusern wird unterschätzt." März 2015