Mit BIM können sämtliche für die Bewertung eines Gebäudes oder eines späteren Recyclings relevanten Informationen zu einzelnen Baustoffen direkt im Bauteil hinterlegt werden.
Nachhaltige, klimaneutrale und ressourcenschonende Gebäude und Bauweisen werden heute immer stärker von Politik und Gesellschaft gefordert und nachgefragt. Waren ökologische Gesichtspunkte bis vor kurzem vor allem auf den Betrieb der Gebäude beschränkt – Stichwort »Energieausweis« –, rücken jetzt immer stärker die Baustoffe und deren Verbindung in den Fokus. Jedes Bauteil hat eine begrenzte Lebensdauer und muss in absehbarer Zukunft ausgebaut, seine Materialien wiederverwertet oder entsorgt werden.
Durch immer strengere Gesetze, Auflagen und Richtlinien für Rückbau, Wiederverwertung und Entsorgung von Baurestmassen sind die verbauten Materialien eines Gebäudes auch zu einem veritablen Kostenfaktor bei Sanierung, Umbau oder Abriss geworden. Angesichts der stetig wachsenden Baumassen und somit zukünftiger Baurestmassen ist es eine wirtschaftliche Notwendigkeit, den Anteil und die Zusammensetzung der verbauten Materialien zu kennen, was zurzeit nur rudimentär der Fall ist.
Mittels Building Information Management (BIM) können wir die erforderlichen Daten, die für die Bewertung eines Gebäudes hinsichtlich der verwendeten Baustoffe notwendig sind, direkt bei den einzelnen Bauteilen und Baustoffen hinterlegen. Diese Information ist direkt mit Geometrie und Position verknüpft und wird entsprechend der jeweiligen Projektphase verdichtet und geschärft.
Das Bewertungsergebnis des Gebäudes wird somit durch das Zusammenspiel und das Aufsummieren seiner Einzelteile gebildet. Das wiederum ermöglicht durch Änderung der Materialien bzw. des Aufbaus einzelner Elemente, das Gesamtergebnis der „Gebäudematerial-Bewertung“ während des Planungsprozesses zu optimieren. Dadurch können nachhaltige Baustoffe und Bauweisen ihren individuellen Beitrag zur Gesamtmaterialbilanz schon im Planungsprozess quantifizierbar machen und so bei
gesamtheitlicher Betrachtungsweise nicht nur ökologisch, sondern auch ökonomisch gegenüber anderen Materialien ihre Wettbewerbsfähigkeit nachweisen.