BIM kann man nicht kaufen, BIM muss man lernen. Fachhochschulen und Unis hinken hier noch hinterher. Deshalb sind die Unternehmen gefragt, ihre Mitarbeiter BIM-fit zu machen.
Dass an der Anwendung der Building Information Modelling (BIM)-Arbeitsweise bei Immobilienprojekten künftig kein Weg vorbeiführen wird, ist mittlerweile (fast) allen Protagonisten der Bau- und Immobilienwirtschaft klar. Nicht ganz so klar ist jedoch, woher man die Fachkräfte nehmen soll, die die Anforderung an ein erfolgreiches BIM-Projekt auch praktisch umsetzen können. BIM kann man nicht kaufen, sondern muss man erlernen. Grundlagen sind ein profundes, bautechnisches und baurechtliches Verständnis sowie genaue Kenntnisse über die notwendigen Prozesse und ihr Zusammenspiel. Als ob diese Anforderungen nicht schon kräftig genug wären, kommt noch erschwerend hinzu, dass BIM eine sehr junge Entwicklung ist (vor fünf Jahren wurde auch von den meisten Baufachleute der Begriff »BIM« noch mit der Straßenbahn assoziiert) und Regeln sowie Standards sich zum Teil noch im Aufbau bzw. schon wieder im Wandel befinden.
Allein schon aufgrund dieser Dynamik kann man natürlich auch nicht erwarten, dass Absolventen von Fachausbildungen und Hochschulen »BIM-fit« für den praktischen Einsatz in einem Projekt sind, auch dann nicht, wenn ihre Ausbildungszeit erst wenige Jahre zurück liegt. In der Praxis bilden viele Planungs- und Bauunternehmen das von ihnen benötigte BIM-Fachpersonal selbst aus. Mitarbeiter mit der notwendigen Bauerfahrung und gleichzeitiger Affinität zu digitalen Werkzeugen werden in internen Schulungseinrichtungen oder mit Unterstützung von externen Weiterbildungsangeboten entsprechend ihrem Aufgabengebiet »BIM-fit« gemacht. Für den engagierten Mitarbeiter bedeutet dies auch eine Chance eines beruflichen Aufstiegs durch Fortbildung und Eigeninitiative, denn all diejenigen, die BIM als Arbeitsweise verinnerlicht haben und auch in der Praxis umsetzen können, sind am Arbeitsmarkt sehr gefragt. Hier sind auch die Unternehmen gefordert, ihren Mitarbeitern gute Bedingungen und Perspektive zu bieten, da Marktbegleiter derzeit durchaus bereit sind qualifizierte »BIM-Arbeiter« abzuwerben, um den BIM-Zug nicht zu verpassen.