Tuesday, October 14, 2025

Mehrwert für Manager

Ticker

Don´t look up - Ein Problem ist durch Ignorieren desselben noch nie gelöst worden!

Die Bauwirtschaft kriselt gewaltig – und es scheint außerhalb der Branche niemanden zu kümmern. Es ist klar, das eigene Hemd ist immer das nächste, aber einer Branche, die am Beginn der Wertschöpfungskette steht und der Konjunkturmotor jeder Volkswirtschaft ist, derart wenig Aufmerksamkeit zu schenken, ist doch etwas ungewöhnlich.

Obwohl die Baupaktpartner bereits seit Frühjahr letzten Jahres auf die Situation hinweisen, wird dem Anliegen wenig Bedeutung geschenkt. Die Branche habe sich in den letzten Jahren ohnehin in einem Goldrausch befunden, es sei daher zu akzeptieren, dass dieser eben auch ein Ende hätte. Wenn man die reine Statistik betrachtet, könnte man dieser Argumentation etwas abgewinnen. Aber so trivial funktioniert Volkswirtschaftslehre nun einmal nicht.

Der schwarze Schwan
Man drehe das Rad der Zeit um sieben Jahre zurück. Die Kreditzinsen haben den Boden erreicht, Geldausleihe ist so günstig wie nie und wer eines hat, bekommt fürs Sparen oder Anlegen kaum Ertrag. Es wird viel gebaut, die Preise für Wohnraum steigen – vor allem aufgrund der beinahe „täglich" steigenden Grundstückspreise. Der Konjunkturmotor brummt und Wohnraum wird nachgefragt, weil auch das dafür erforderliche Geld verfügbar ist und der Bedarf einer wachsenden Gesellschaft auch nicht gedeckt ist.

Drei Jahre später ereilt uns eine Pandemie, die allen Volkswirtschaften weltweit schwer zusetzt. Die Baubranche darf ebenso wie der Lebensmittelhandel weiterarbeiten. Letztendlich um die Grundversorgung der Gesellschaft mit ihren Produkten zu sichern. Ja, es braucht neben einem täglich gefüllten Magen auch ein sicheres Dach über dem Kopf – zumindest in unseren Breitengraden. Der Baukonjunkturmotor brummt noch immer.

Soweit so gut könnte man meinen. Plötzlich taucht allerdings der berühmte schwarze Schwan auf und die Energiepreise steigen in schwindelerregende Höhen. Die Nachfrage am Bau nimmt ein abruptes Ende, auch weil die Kosten aufgrund der täglich steigenden Energiepreise nicht mehr planbar sind. War die Nachfrage bis Ende 2021 kaum zu befriedigen, sank dieselbe im Sommer 2022 dramatisch. Überhänge bescherten in einigen Bereichen noch Auslastung bis Anfang 2023. Die gesamte Branche hingegen steuert seither ungebremst dem Abgrund zu. Und da befinden wir uns jetzt.

Hilferufe ernst nehmen
Man kann das alles damit begründen, dass das eben eine normale Konjunkturkrise ist. Ist es aber nicht. Derartige Auf und Abs sind ungesund und sorgen für Destabilisierung. Seit der Ankündigung des Wohnbaupakets der Bundesregierung sind nun sechs Monate vergangen. Am Markt angekommen ist davon so gut wie nichts. Angesichts der heimischen politischen Situation ist wohl bis Anfang nächsten Jahres nichts zu erwarten. Wer auch immer die neue Regierung bilden wird, die Hilferufe der Baubranche müssen ernst genommen und höchste Priorität haben. Rückgänge bis zu 50% und der damit verbundene Mitarbeiterabbau dürfen nicht die Norm bleiben!

×
Stay Informed

When you subscribe to the blog, we will send you an e-mail when there are new updates on the site so you wouldn't miss them.

30 Jahre Staatspreis Unternehmensqualität - Alle s...
Verantwortungsbewusster Umgang mit Vermögen

By accepting you will be accessing a service provided by a third-party external to https://www.report.at/

Firmen | News

Marija Kotnig
13 October 2025
Firmen | News
Süßes oder Saures? Zu Halloween gibt's bei Quality Austria Academy stattdessen neues Wissen – die Spukgestalten verschwinden, und die Köpfe werden wieder frei für Top-Weiterbildungen. Denn der Herbst ist die perfekte Zeit, um vor Jahresende noch einm...
Firmen | News
11 October 2025
Firmen | News
Cyberangriffe werden komplexer – bei der VeeamON Tour erfahren Sie, wie Sie mit Veeam v13 und dem Know-how führender Cyber-Experten Ihre Daten wirksam schützen und Ihre Resilienz stärken. Cybersecurity im Fokus – VeeamON Tour ÖsterreichCyberangriffe ...
Firmen | News
10 October 2025
Firmen | News
Ein Bekannter, der einen Metallbaubetrieb in Niederösterreich führt, hat letztes Jahr einen polnischen Schweißer eingestellt – ohne vorher beim AMS nachzufragen. Die Strafe: 5.000 Euro. Der Mann hatte alle Papiere, eine gültige Aufenthaltsbewilligung...

Neue Blog Beiträge

09 October 2025
Neue Welt des Arbeitens
Die vielen negativen Schlagzeilen der letzten Monate und die mitunter daraus resultierende Unsicherheit in der Arbeitswelt, wirkt sich spürbar auf die Mitarbeitenden aus. Fifty-fifty, so stehen die Chancen, dass Arbeitnehmer:innen in einem Jahr noch ...
03 October 2025
Architektur, Bauen & Wohnen
Die kürzlich durchgeführte Konsultation der Europäischen Kommission zur Zukunft des EU-Emissionshandels nach 2030 ist zweifellos ein wichtiger Schritt – doch sie bleibt in zentralen Punkten bemerkenswert unkonkret. Ein Kommentar von Dr. Andreas ...
03 October 2025
Architektur, Bauen & Wohnen
Die Novelle des Vergaberechts 2026 entscheidet über die Zukunft der Bauwirtschaft. Nur wenn Beschäftigte und Betriebe gleichermaßen profitieren, kann der Bau als Konjunkturmotor anspringen und damit die gesamte Wirtschaft stärken. Die Bauwirtschaft i...