Saturday, December 20, 2025

Mehrwert für Manager

Bau | Immobilien

Der Bau & Immobilien Report hat führende Vertreter*innen der österreichischen Bauwirtschaft gefragt, mit welchen Erwartungen sie ins neue Jahr gehen. Die Antworten im O-Ton lesen Sie hier. Außerdem haben wir die befragten Personen um eine anonyme Beantwortung von vier Fragen zur Lage der Bauwirtschaft gebeten.

Bild: iStock

Neben ihren Erwartungen an 2026 wollte der Bau & Immobilien Report von den hier abgebildeten Führungskräften auch wissen, mit welcher Geschäftsentwicklung sie im nächsten Jahr rechnen, welchen Wunsch sie an die Bundesregierung hätten und was die zentralen Herausforderungen 2026 sein werden. Dabei zeigt sich, dass die Stimmung deutlich besser ist als vor einem Jahr. Im Dezember 2024 glaubten nur 38,7 %, dass 2025 für die Branche besser laufen würde als 2024. Beim eigenen Unternehmen glaubten zumindest 51,6 % an eine Besserung. Hier die anonymisierten Ergebnisse aus diesem Jahr:

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Die Statements zu den Erwartungen finden Sie auch in der Dezemberausgabe des Bau & Immobilien Report ab Seite 46: https://online.fliphtml5.com/jlgle/Bau_REPORT_12_25/#p=46

 

Michael Gehbauer, Obmann des Verbands Gemeinnütziger Bauvereinigungen GBV

„2026 sehen die gemeinnützigen Bauvereinigungen trotz hoher Kosten und schwieriger Rahmenbedingungen mit Optimismus entgegen. Wir bleiben eine konstante Kraft für leistbares Wohnen und ein wichtiger Motor der Bauwirtschaft und werden unser Investitionsengagement fortsetzen. Sollten politische Initiativen wie die gesicherte Zweckbindung der Wohnbauförderung oder zusätzliche EU-Mittel Realität werden, eröffnet das neuen Handlungsspielraum. Wir erwarten spürbare Bewegung im Jahr 2026.“


Heimo Pascher, Geschäftsführer Austrotherm

„Für 2026 erwarten wir daher eine leichte Absatzsteigerung – wenngleich weiterhin unter dem Vorkrisenniveau. Positiv ist, dass das Volumen der neu vergebenen Wohnbaukredite seit dem 2. Quartal 2025 deutlich höher ist. Herausfordernd bleibt die angespannte Finanzlage vieler Gemeinden, die dringend benötigte Bauprojekte verzögert.“


Anton Rieder, Geschäftsführer Rieder Bau und stv. Bundesinnungsmeister Bau

„Unser Auftragsüberhang für 2026 ist deutlich höher als für 2025, daher gehen wir vorsichtig optimistisch ins Jahr 2026! Aufgrund der verschärften Wettbewerbssituation ist allerdings die Ertragssituation nicht ganz zufriedenstellend. Das Gute daran ist allerdings, dass wir uns intensiv um operative Exzellenz bemühen und unsere strategische Ausrichtung schärfen. Offen bleibt für mich, ob sich die verbesserte Auftragslage als beständig herausstellt und wir für 2027 ff. mit einem Aufschwung rechnen können.“


Peter Krammer, CEO Swietelsky

„Die Branche erholt sich langsam; ist dabei aber stark von wirtschaftlichen und politischen Rahmenbedingungen abhängig. Zentral bleibt die Schaffung von Wohnraum. Der Bedarf ist anhaltend hoch, die Bautätigkeit im Wohnbau aber nach wie vor zu niedrig. Damit verknüpft ist die dringend nötige Beschleunigung von Genehmigungsverfahren und die Lockerung des restriktiven Zuganges zu Bankenkrediten. Weiterhin gilt es, die Produktivität zu steigern, die Entbürokratisierung voranzutreiben und dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken.“


Michael Schmidt, CEO 3SI Immogroup

„Wir rechnen mit einer weiteren Verbesserung am Markt und auch die Zinsen werden nochmals etwas nachgeben. Die Wohnungsknappheit wird die Preise in guten Lagen steigen lassen, sowohl bei Miete als auch im Eigentum. Und auch die Banken werden wieder etwas mehr finanzieren und wieder Lust auf Immobiliengeschäfte haben.“


Andreas Pfeiler, Geschäftsführer Fachverband Steine-Keramik

„Der Aufwärtstrend am Bau wird 2026 nur leicht spürbar sein. Die Schaffung von Wohnbau hinkt weiterhin dem Bedarf der Gesellschaft nach. Hinzu kommt, dass die Leistbarkeit von Wohnraum viele Teile der Bevölkerung zunehmend vor Probleme stellt. Die Teuerung der letzten 3 Jahre wirkt diesbezüglich zusätzlich wie ein Brandbeschleuniger. Es braucht dringend Lösungskonzepte: zur Energieversorgung, zur Standortsicherung und zur Umweltpolitik – die mittlerweile jedwede Dynamik im Genehmigungsverfahren einzubremsen scheint.“


Josef Muchitsch, Bundesvorsitzender Gewerkschaft Bau-Holz

2026 wird für die Bauwirtschaft ein schweres und entscheidendes Jahr. Die Auftragslage bleibt schwach und Verfahren dauern zu lange. Deshalb erwarte ich von der Regierung, dass sie jetzt die Weichen stellt, damit der Bau 2027 wieder zum Konjunkturmotor für die gesamte Wirtschaft wird. Entscheidend ist: Österreichische Aufträge – privat wie öffentlich – müssen bei österreichischen Betrieben und ihren Beschäftigten ankommen.“


Ernst Strasser, Geschäftsführer Aco

„Aufgrund der vorliegenden Konjunkturprognosen von WIFO und IHS erwarten wir eine geringfügige Verbesserung der Wirtschaftslage und damit der Auftragslage der Bauwirtschaft. Wir hoffen, dass der Anstieg der Baugenehmigungen im Wohnbau in Q2 zu Aufträgen im nächsten Jahr führt. Trotzdem wird die Situation angespannt bleiben. Die Krise in der Bauwirtschaft ist noch nicht ausgestanden.“


Andreas Wolf, Geschäftsführer Mapei

„Nach den herausfordernden Jahren erwarte ich 2026 einen spürbaren Aufschwung im Neubau, noch deutlicher bei den Sanierungen, Zubauten und auch Infrastrukturprojekten. Mit klaren Strategien, starken Produkten und einem engagierten Team sehe ich beste Voraussetzungen, MAPEI auch im kommenden Jahr erfolgreich am Markt zu positionieren und die sich bietenden Chancen für Wachstum und Innovation aktiv zu gestalten.“


Hubert Wetschnig, CEO Habau Group

„Mit einem starken Fundament aus Innovation, Stabilität und klaren strategischen Zielen gehen wir optimistisch in das Jahr 2026. Wir wollen unsere Position als verlässlicher Baupartner weiter ausbauen, nachhaltige Lösungen forcieren und die Digitalisierung gezielt vorantreiben. Dabei setzen wir auf nachhaltiges Wachstum und stabile Partnerschaften. Qualität, Verlässlichkeit und Verantwortung sind und bleiben die zentralen Leitlinien unseres Handelns.“


Wolfgang Kradischnig, CEO Delta Group

„2026 wird auch bei leichter Entspannung ein herausforderndes Jahr für die Bau- und Immobilienwirtschaft. Besinnen wir uns unserer Chancen, den großen ökologischen Hebel in Richtung umweltverträgliches Bauen zu bewegen. Nutzen wir die Möglichkeiten der Digitalisierung bzw. KI sowie das stärker aufkommende Bewusstsein, dass Bauen vor allem ein sozialer Prozess ist, um eine Produktivitätssteigerung zu erreichen.“


Erwin Truskaller, Geschäftsführer Sto

„Wir erwarten 2026 einen weiterhin gedämpften, teilweise rückläufigen Neubaumarkt. Gemeinsam mit unseren Kunden sind wir jedoch zuversichtlich, diesen Rückgang durch Sanierungsprojekte abzufedern. Die anhaltende Unsicherheit sowie verzögerte Investitionen, insbesondere in der Industrie, bremsen den Bodenbeschichtungsmarkt. Insgesamt sehen wir ein herausforderndes Jahr, in dem Kostendisziplin und starke Kundenbeziehungen entscheidend sein werden.“


Dominik Müller, Geschäftsführer Zeppelin Rental

„Zeppelin Rental Österreich startet optimistisch in das Jahr 2026.  Unsere neue Abteilung Stromerzeugungs- und Klimatechnik (SuK) erschließt weiteres Potenzial, Mietanfragen nehmen deutlich zu. Bestehende Baulogistikprojekte gehen in die Hochphase, neue Großprojekte beginnen und stärken alle Produktbereiche. In einer sich moderat erholenden Bauwirtschaft setzen wir auf Servicequalität, Digitalisierung und emissionsarme Mietlösungen.“


Andreas Klauser, CEO PALFINGER AG

„Wir gehen mit Zuversicht ins Jahr 2026. Die Nachfrage in Europa stabilisiert sich, unsere Profitabilität steigt deutlich und wir setzen unsere Strategie 2030+ konsequent um. Regional variierende Märkte verlangen Flexibilität, aber genau dort nutzen wir Chancen aktiv. Mit starkem Auftragseingang in EMEA, Wachstum in NAM und unserem Fokus auf Qualität und Innovation sind wir für 2026 gut aufgestellt.“ 


Markus Ringer, Ringer

„2026 erwarten wir in Österreich ein stabiles Geschäft, auch wenn die Preissituation angespannt bleibt und der Markt manchmal unberechenbar agiert. Wachstum sehen wir vor allem im Export. Gleichzeitig steigt der Druck, effizienter zu werden. Digitalisierung bleibt ein großes Thema. In Österreich werden wir dank unserer 7 Standorte und starken Kundennähe weiterhin überzeugen.“

Alen Music, Geschäftsführer immOH

Wir sehen 2026 positiv entgegen, auch wenn die gesamtwirtschaftlichen Rahmenbedingungen allgemein herausfordernd sind, erwarten wir doch einen Aufwärtstrend. Die Themen der letzten Jahre wie Preissteigerungen und Marktveränderungen werden uns weiter beschäftigen. Der Fokus muss auf Effizienz und Flexibilität liegen, dann wird man sich gut weiterentwickeln können.


Hartwig Hufnagl, Vorstandsdirektor der ASFINAG

„Für die gesamte Baubranche sollte eine Erholung nach schwierigen Jahren anstehen. Die Aussichten für den Tiefbau sind nicht ganz so gut, aber hier sind wir mit einer Investition von zwei Milliarden Euro im Jahr 2026 ein verlässlicher Auftraggeber und Partner. Der Freilandabschnitt der S 1 Wiener Außenringschnellstraße und die zweite Etappe der A 26 in Linz bringen für uns als Bauherr große Herausforderungen – aber laut aktuellen Studien auch enorme regionale Wertschöpfung und Konjunkturimpulse, sowohl in der Bau- als auch in der Betriebsphase.“


Anton Glasmaier, Geschäftsführer des Verbands Österreichischer Betonfertigteilwerke (VÖB) und Vorstand von Beton Dialog Österreich

„Die Zahl der Baubewilligungen und Fertigstellungen lässt auch für 2026 keine Erholung im Wohnbau erkennen. Während die Infrastrukturprojekte des Bundes weiterhin voranschreiten, geraten jene der Länder und Gemeinden aufgrund der Budgetsituation unter Druck. Gleichzeitig belasten hohe Lohnkosten die Produktivität und Wettbewerbsfähigkeit. Positive Impulse sehen wir hingegen bei der klimafitten Gestaltung urbaner Räume. Maßnahmen wie lokale Wasserspeicherung und das Schwammstadtprinzip lassen sich besonders gut mit Betonelementen umsetzen und zeigen vielversprechende Ergebnisse.“


Ingrid Janker, Geschäftsführerin Knauf

„Wir gehen 2026 von einem kleinen Wachstum in einem sich stabilisierenden Baubereich aus. Positiv werden sich die stabilere Zinslage und die bereits in diesem Jahr gestiegenen Kreditvergaben im Bereich Wohnbau auswirken. Unseren Fokus legen wir auf Leichtbausysteme, die perfekt zur Sanierung und urbanen Nachverdichtung passen. Zusätzlich investieren wir weiterhin in die Digitalisierung, um unser Serviceangebot für unsere Kunden zu erhöhen.“


Guido Kuphal, Geschäftsführer Synthesa Gruppe

„Vor allem der WDVS-Markt erlebte zuletzt einen Rückgang durch hohe Baukosten, Zinsen und Unsicherheit, was auch 2025 spürbar war. Projektverschiebungen und Zurückhaltung prägten das Jahr. Dennoch stabilisiert sich die Nachfrage, besonders bei Sanierungen, getrieben durch Energieeffizienz und gesetzliche Vorgaben. Für 2026 erwartet die Synthesa Gruppe eine ganz leichte Erholung, vor allem bei attraktiven Fördermaßnahmen, sofern sich politische und konjunkturelle Bedingungen weiter stabilisieren.“


Stephan Bothen, Vorsitzender der Geschäftsführung Zeppelin Österreich

„Wir erwarten eine gleichbleibende Auftragslage wie im Jahr 2025. Momentan glauben wir nicht an eine maßgebliche Steigerung bei der Anschaffung von großen Investitionsgütern. Unsere Hoffnung beruht auf einer Ankurbelung des Wohnungs- und Infrastrukturbaus.“


Karl-Heinz Strauss, CEO Porr

„2025 war ein gutes Jahr für die PORR und 2026 wird noch besser. Das sehen wir jetzt schon an der Fülle unseres Auftragseingangs: In den ersten drei Quartalen 2025 haben wir im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 26,7 % mehr Neuaufträge erhalten. Der Infrastrukturbereich dominiert weiterhin, jedoch spüren wir aus dem Hochbau und auch dem Wohnbau neue Impulse. Wichtige Themen, die 2026 am Bau weiter angegangen werden, sind Digitalisierung, Optimierung der Prozesse und leistbarer Wohnraum. »


Harald Zulehner, Geschäftsführer Doka Österreich

„Wir gehen mit verhaltenem Optimismus in das Jahr 2026. Die Bauwirtschaft stabilisiert sich leicht, entscheidende Impulse kommen aus der Infrastruktur. Während der Wohnbau auf niedrigem Niveau bleiben wird, erwarten wir im gewerblichen Bau eine Seitwärtsbewegung. Bereits entstandene Investitionsrückstände werden in mehreren Bereichen Handlungsbedarf erzeugen – allerdings weiterhin eher defensiv. Jetzt braucht es – durchaus bereits vorhandene – innovative, antizyklische Initiativen und optimistisches Unternehmertum.“

Markus Engerth, Vorstandsmitglied Strabag Österreich

„2026 wird für die heimische Bauwirtschaft herausfordernd bleiben: Budgetdefizite und ein schwacher Wohnbau bremsen die Dynamik. Umso wichtiger sind klare Rahmenbedingungen – von vereinheitlichten Normen bis zu langfristiger Planungssicherheit bei Infrastrukturinvestitionen. So schaffen wir Perspektiven für die Branche.“


Wolfgang Moser, kaufm. Geschäftsführer, Wopfinger Transportbeton

„Wir starten mit verhaltenen Erwartungen ins Jahr 2026. Die angespannte Auslastung und der damit verbundene Preisdruck unserer Kunden bleiben zentrale Herausforderungen, während wir selbst steigenden Kosten gegenüberstehen. Zugleich erwarten wir durch die wachsende Nachfrage nach nachhaltigen Baustoffen positive Impulse. Mit unserer Produktlinie ÖKOBETON verfügen wir über eine starke Basis, um diesen Markt aktiv zu gestalten.“


Dieter Pichler, Geschäftsführer FCP

„Wir erwarten einen spürbaren Aufschwung in der Baubranche und blicken gespannt auf die angekündigte BVergG-Novelle. Die stärkere Gewichtung ökologischer Kriterien ist ein wichtiges Signal. Zugleich wird sich zeigen, wie die unterschiedlichen Schwellenwerte Qualität und Transparenz beeinflussen. Für uns bleibt entscheidend, dass Vergaben nachhaltig, fair und nachvollziehbar bleiben.“


Georg Bursik, Geschäftsführer Baumit

„Die Stimmung ist verhalten, aber positiv! Wir erwarten ca. 2–3 % mehr Absatz, hoffen erneut auf den Sanierungsbonus-Effekt in der thermischen Sanierung und dass sich der Neubau etwas erholt! Was ich mir wünschen würde, ist eine spürbare Reduktion des Verwaltungsaufwands und der Bürokratie.“


Jan Hehenberger, Geschäftsführer ISHAP

„Mit Lösungen zur Effizienzsteigerung, Risikominimierung und Einhaltung rechtlicher Vorgaben wollen wir auch im Jahr 2026 unsere Spuren hinterlassen. Mit ISHAP CARD möchten wir uns – gemeinsam mit unserer Unternehmensgruppe – am deutschen Markt weiter etablieren. Zusätzlich stellen wir unsere Software „Das Digitale Bauwerk“ auf ganz neue Beine, damit Hausverwaltungen ihre Objekte mit verringertem Aufwand betreuen können.


Gunter Sames, Geschäftsführer Ardex

„2026 erwarten wir in Österreich eine leichte Stabilisierung und Marktbelebung der Baubranche, getragen von Renovierung und nachhaltigen Bauprojekten. In der Bauchemie bleibt der Trend zu effizienten, nachhaltigen und klimafreundlichen Systemen stark. In den Exportmärkten ist nur eine moderate Erholung zu erwarten, jedoch mit Chancen durch innovative, umweltorientierte Produkte, wobei Digitalisierung, Fachkräftemangel und höhere Qualitätsansprüche die Branche generell weiterhin prägen.“


Ruth Schiffmann, Geschäftsführerin Nevaris

„Digitalisierung wird weiterhin sehr weit oben stehen, wobei sich die Möglichkeiten, die sich in diesem Rahmen bieten, stark verändern. Im Hinblick auf Digitalisierung und Investitionen besteht der klare Wunsch, Verlässlichkeit seitens Politik zu schaffen, um die Auftragslage zu stabilisieren. Und natürlich entsteht durch KI ein neues Level an Möglichkeiten. Es geht nicht mehr nur darum, Prozesse zu digitalisieren. Wir haben die Chance, sie völlig neu zu denken. Change Management und der Faktor Mensch werden 2026 enorm wichtig. Ziel muss sein, Akzeptanz zu generieren.“


Peter Giffinger, CEO Austria bei Saint-Gobain

„Im Wohnbau erwarten wir 2026 nach drei Jahren ein leichtes, nachfragegetriebenes Wachstum. Nachhaltigkeitsthemen gewinnen dank gesicherter Förderungen an Bedeutung, insbesondere bei thermischen Sanierungen. Leichtbau und Komfort, etwa durch akustische Lösungen für Bildungsbauten, Büros und Restaurants, werden immer wichtiger. Unsere Saint-Gobain-Systemlösungen erfüllen diese Anforderungen optimal“.


Michael Wardian, Geschäftsführer Kirchdorfer Gruppe

„Ich gehe mit vorsichtigem Optimismus voran. Die Marktlage bleibt volatil, der Wohnbau erholt sich nur zart, Genehmigungen dauern zu lange und die Inflation samt Energiepreisen belastet. Umso wichtiger ist langfristiges Denken. Unsere Stärke bei Kirchdorfer liegt in der Breite der Produktpalette: vom Hoch- bis Tiefbau, von Straße über Tunnel bis Bahn, dazu Zement und Fahrzeugrückhaltesysteme in 50 Ländern. Als Branche müssen wir uns auf Reformen einlassen, Fachwissen sichern und weitergeben. Sonst bleibt Stabilisierung schwer erreichbar.“


Haimo Primas, CEO Holcim Österreich

„Die Bauwirtschaft befindet sich seit Jahren in einer Krise, auch 2026 erwarten wir einen Rückgang der Bautätigkeit. Eine hohe Gesamtinflation, gepaart mit Unsicherheiten über Sparprogramme bei Gemeinden und Ländern, wird negative Impulse setzen. Trotz der wirtschaftlich schwierigen Rahmenbedingungen setzen wir den Weg der Dekarbonisierung und Kreislaufwirtschaft fort, wir investieren in Innovationen und stärken Partnerschaften entlang der gesamten Wertschöpfungskette.“


Johann Marchner, Geschäftsführer Wienerberger Österreich

„Für 2026 sind wir vorsichtig optimistisch, auch wenn die Lage angespannt bleibt. Wir erwarten eine leichte Marktstabilisierung und eine weitere Normalisierung der Zinsen, was die Investitionsbereitschaft im Wohnbau stärken sollte. Viele verschobene Projekte dürften wieder aufgenommen werden. Im Renovierungs- und Sanierungsbereich rechnen wir mit Rückenwind – getrieben durch Klimaziele, Energieeffizienzanforderungen und staatliche Förderprogramme.“


Gerald Beck, Geschäftsführer BIG

„Meine Erwartungen für 2026 sind durchaus positiv. Im ersten Halbjahr wird es sicherlich noch herausfordernd, danach zeichnet sich hoffentlich eine weitere Erholung am Immobilienmarkt ab. Die Nachfrage auf dem Wohnungsmarkt ist ja bereits stärker geworden, dieser Trend wird sich fortsetzen. Bei den Büros wird es wohl noch etwas dauern, aber aufgrund der niedrigen Leerstandsquote haben wir auch Zuversicht für unsere Entwicklungsprojekte.“


Reinhold Lindner, Sprecher BauMassiv

„Im Jahr 2026 sollte nach dem Durchschreiten der Talsohle wieder ein leichter Aufschwung in der Bauwirtschaft spürbar werden. Besonders wichtig wäre dabei eine Erhöhung des Neubauaufkommens und auch eine Erhöhung der Sanierungsquote. Auch die Stabilisierung der Gemeinde- und Landesbudgets wäre für die Aufrechterhaltung der öffentlichen Investitionen immens wichtig. Zudem kommen mit der rasant fortschreitenden Digitalisierung und der KI immer neue Herausforderungen auf uns zu, die uns immer kurzfristigere Entscheidungen abverlangen.“


Robert Jägersberger, Bundesinnungsmeister Baugewerbe

„Zwar steht vor allem der Wohnbau weiterhin unter Druck, doch wir spüren eine zarte Belebung am Markt: leicht steigende Wohnbaudarlehen, sinkende Zinsen, das Auslaufen der KIM-Verordnung im heurigen Jahr. Wenngleich eine Trendwende, die diesen Namen auch verdient, noch nicht eingetreten ist, steht eines fest: Unsere Branche hat die Talsohle erreicht und wir dürfen für 2026 zumindest auf eine weitere Stabilisierung hoffen.“


Peter Radel, Geschäftsführer Peri

„2026 erwarten wir eine Erholung der österreichischen Bauwirtschaft. Nach Jahren von zurückhaltenden Investitionen sehen wir die Talsohle als überwunden. Wir rechnen mit leichtem Wachstum im Wohnbau, steigender Bautätigkeit bei Infrastruktur und Gewerbe und einer höheren Nachfrage nach effizienten, hochwertigen Schalungslösungen. PERI Österreich ist bereit, unsere Kund:innen mit Expertise und verlässlichen Lösungen zu unterstützen.“


Stefan Graf, CEO Leyrer + Graf

„Das Jahr 2026 bringt für Österreich große Herausforderungen – aber ebenso bedeutende Chancen. Es erfordert Mut, grundlegende Veränderungen anzustoßen und sich wieder auf die Werte Leistung, Eigenverantwortung und Innovation zu besinnen. Unsere Branche bewegt sich weiterhin in einem Umfeld wirtschaftlicher Unsicherheit, stagnierender Nachfrage und steigender Kosten. Umso wichtiger ist es, neu zu denken: Die größten Potenziale liegen in Digitalisierung und Automatisierung. Nur durch effizientere Abläufe können wir unsere Produktivität steigern und die Zukunft aktiv gestalten.“


Roland Hebbel, Geschäftsführer Steinbacher Dämmstoffe

„Im ersten Halbjahr 2025 stagnierte der Markt gegenüber dem Vorjahr. In der zweiten Jahreshälfte 2025 konnte man von einer leichten Zunahme des Volumens sprechen, die Baubewilligungen ziehen wieder etwas an. Aufgrund der steigenden Abschlüsse von Immobilienfinanzierungen bei den Banken blicke ich positiv ins neue Jahr. Oberstes Ziel muss bleiben, CO₂ zu reduzieren und Energie zu sparen.“

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