Friday, November 28, 2025

Mehrwert für Manager

Ticker

Flucht nach vorn

flucht-nach-vorn-c-ts

Digitalisierung ist weit mehr als die Einführung neuer Technologien und Tools. Unternehmen der nächsten Generation sind proaktiv und erfinden sich oftmals neu. Ein Gastkommentar von Thomas Schmutzer, Präsident des Forschungsinstituts Next Generation Enterprise

Vor Weihnachten nutzen wir Online-Stores, um Geschenke zu bestellen; sichtbar an den Stapeln von leeren Amazon-Packerln im Müllraum. Für einen Skiurlaub buchen wir über Plattformen wie »booking.com« eine Unterkunft – natürlich eine, die gratis WLAN anbietet. Auch Rezepte für die Feiertage suchen wir online und fügen die Zutaten in eine Einkaufslisten-App wie »Bring!« ein, um sie immer dabei zu haben. Die Weihnachtsmusik kommt nicht mehr aus dem CD-Player, sondern von iTunes oder Spotify. Unsere Lieblingsserie schauen wir lieber über Netflix, statt im Fernsehen durch häufige Werbeunterbrechungen herausgerissen zu werden. Privat sind wir längst ein Teil der digitalen Welt.

Veränderungshebel

Was haben diese Beispiele gemeinsam? Wir nutzen Angebote von Unternehmen der nächsten Generation, die digitale Vertriebs- und Servicekanäle einsetzen und so ihr Geschäft verlagert und vollkommen neu bzw. quer gedachte Geschäftsmodelle aufgebaut haben.

Entstehen diese Unternehmen der nächs­ten Generation aus dem Nichts? Hierzu ein ganz klares Nein als Antwort. Unternehmen, die rechtzeitig verstanden haben, dass unsere Lebens- und Geschäftswelten sich inzwischen ganz grundsätzlich verändern und verschieben, passen sich proaktiv an und erfinden sich oftmals neu. In vielen Bereichen kann man das beobachten: Reisebuchungen, Buchkäufe, Kleidungskauf, das Konsumieren von Musik finden immer weniger offline statt. Und der Lebensmittelhandel ist die nächste Branche auf dem Sprung in diese Richtung. Für etablierte Unternehmen bedeutet das, den Weg mitgehen zu müssen oder massive Einbußen zu riskieren, schlimmstenfalls sogar vom Markt zu verschwinden. Beispiele dafür sind uns allen wohl bekannt.

Unternehmen, die sich den Bedingungen des digitalen Strukturwandels nicht anpassen, laufen Gefahr, mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit auszusterben oder zumindest in die Bedeutungslosigkeit zu fallen. Es bleibt – de facto – nur die Flucht nach vorne.

Und diese Flucht nach vorne hat noch weitere Konsequenzen: Mit der Modernisierung oder der Weiterentwicklung von Geschäftsmodellen geht auch die tiefgreifende Veränderung von Arbeitsprozessen in Unternehmen einher. Virtuelle Realität oder künstliche Intelligenz optimieren nicht nur bestehende Abläufe und Arbeitsweisen, sondern können diese dematerialisieren. Neue Arbeitszeit- und Jobmodelle, mobiles

Arbeiten und die Digitalisierung des Arbeitsplatzes sind nur einige Veränderungshebel, die auf dem Weg zum Unternehmen der nächsten Generation bedient werden müssen.


Digitalisierung ist aber weit mehr als die Einführung neuer Technologien und Tools. Das Thema ist bedeutend größer und lässt sich nicht auf veränderte Zusammenarbeit einschränken. Überlegungen beginnen vielleicht auf Kundenprozess-Ebene oder betreffen die interne Zusammenarbeit, setzen sich aber dann rasch fort und ziehen sich letztlich durch das gesamte Unternehmen.

Digitalisierung sollte immer nach den drei Dimensionen People, Place und Technology gemeinsam behandelt werden. Gemäß dem Prinzip »Besser schnell als perfekt« macht es wenig Sinn, Transformationen mit genauem Projektplan und bis ins kleinste Detail zu planen, da sich vieles auch erst im Laufe des Weges ergibt.

Vielmehr ist es wichtig, Leitplanken und grundlegende Aspekte zu definieren und sich dann Schritt für Schritt weiter zu hanteln. Das erhöht die Geschwindigkeit der Transformation und gibt Gelegenheit, von Erkenntnissen und Learnings rasch und einfach zu profitieren.

×
Stay Informed

When you subscribe to the blog, we will send you an e-mail when there are new updates on the site so you wouldn't miss them.

12-Stunden-Arbeitstag am Bau undenkbar
Keine Magier, nur Suchende

By accepting you will be accessing a service provided by a third-party external to https://www.report.at/

Firmen | News

Firmen | News
28 November 2025
Firmen | News
Als treibende Kraft im österreichischen Cloud-Markt bietet A1 leistungsstarke und sichere Lösungen, die Datensouveränität nachhaltig gewährleisten – und damit die Grundlage für erfolgreiche Digitalisierung auf europäischem Boden schaffen. In einer zu...
Firmen | News
24 November 2025
Firmen | News
 Der Immobilienmarkt hat sich in den letzten Jahren spürbar verändert. Der starke Nachfrageboom der vergangenen zehn Jahre hat sich zwar beruhigt, dennoch möchten viele Menschen nach wie vor den Traum vom eigenen Zuhause verwirklichen. Käuferinn...
Redaktion
21 November 2025
Firmen | News
 Der Wohnungsbau steht unter Druck: Steigende Baukosten, hohe Zinsen und wachsende Anforderungen an Nachhaltigkeit und Barrierefreiheit stellen Investoren und Eigentümer vor große Herausforderungen. Gleichzeitig bleibt der Bedarf an bezahlbarem ...
Redaktion
20 November 2025
Firmen | News
Wie lassen sich KI-Workloads in Österreich produktiv und gleichzeitig souverän betreiben? Das ist derzeit eine der zentralen Fragen rund um das Thema Künstliche Intelligenz. Axians präsentierte dazu beim LSZ CIO Kongress ein spannendes Konzept: ein l...

Neue Blog Beiträge

24 November 2025
Architektur, Bauen & Wohnen
Sicherheit beginnt mit Materialverständnis. Wer Bauwerke plant oder Infrastruktur betreibt, weiß: Nur Baustoffe mit klar definierten Eigenschaften erfüllen ihren Zweck auch unter Extrembedingungen. Beton gehört genau in diese Kategorie. Er ist minera...
20 November 2025
Markt und Marketing
Europa
 Österreichs Leitbetriebe zeigen eindrucksvoll, dass Erfolg kein Zufalls­produkt ist, sondern das Ergebnis von Weitblick, Konsequenz und Mut zum Handeln. Während andernorts über Rahmenbedingungen, Bürokratie oder Fachkräftemangel geklagt wird, s...
20 November 2025
Intelligente Netze
Architektur, Bauen & Wohnen
Jetzt oder nie: 220.000 Euro Steuervorteil für PV-Investitionen bis Ende 2026. Die Photovoltaikbranche ist ein Abbild unserer Konjunktur. In rezessiven Phasen wird weniger in die Zukunft investiert, dabei wäre gerade dies ein wichtiger Motor für die ...