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Personalrochade in der ABA

Seit 1. Juli führt René Tritscher die Austrian Business Agency (ABA). René Siegl, der die Standortagentur 24 Jahre geleitet hatte, verlässt das Unternehmen – er fühlte sich politisch eingeschränkt.

Die ABA blickt auf eine Erfolgsgeschichte zurück. Vor 40 Jahren gegründet, wandelte sich die Betriebsansiedlungsgesellschaft von einer Vermittlungsstelle zu einer kompetenten Anlaufstelle für Investoren und Fachkräfte aus dem Ausland. Im Jahr vor der Pandemie siedelten sich 462 internationale Unternehmen in Österreich an. 2020 waren es immerhin 353, die insgesamt 580 Millionen Euro investierten und für 2165 neue Arbeitsplätze sorgten. René Siegl, der die Standortagentur 24 Jahre leitete, hat an dieser Entwicklung großen Anteil. Er fühlte sich jedoch dem Vernehmen nach zunehmend politisch eingeschränkt – die ABA ist zu 100 Prozent im Eigentum der Republik.

Siegls Nachfolger ist René Tritscher, der vor zwei Jahren in die ABA kam und die Abteilung »Work in Austria« zur Fachkräftesuche im Ausland leitete. Der gebürtige Steirer war nach dem Abschluss seines Studiums der Rechtswissenschaften in verschiedenen Funktionen in der Wirtschaftskammer Österreich tätig, zuletzt als Geschäftsführer der Bundessparte Handel. 2016 wechselte er als stellvertretender Generalsekretär zum Wirtschaftsbund, wo er Anfang 2018 den Chefsessel übernahm.

Österreich wird im Ausland zunehmend als attraktiver Wirtschafts- und Arbeitsstandort wahrgenommen. Unter den Neuansiedlungen ist die IKT-Branche am stärksten vertreten, künftig will man verstärkt Unternehmen aus den Bereichen Digitalisierung, Medizintechnik und Life Sciences ansprechen. »Die Corona-Krise hat die Verwundbarkeit von Volkswirtschaften sehr deutlich gezeigt und dazu geführt, dass die Abhängigkeit von internationalen Produktionen reduziert und die Sicherung von Lieferketten in den Vordergrund gerückt sind«, erklärt Tritscher, der eine »stärker qualitätsorientierte Neuausrichtung« der ABA anstrebt: »Wir wollen uns deshalb in Zukunft weniger auf Zahlen und mehr auf die langfristige Wertschöpfung konzentrieren.«

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