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Das kommende Jahr wird super­leiwand – im Großen und Ganzen.

Noch so jung, das neue Jahr, und schon kommen die Schwarzseher aus ihren Löchern gekrochen: Unheil droht! Die Wirtschaft – sie schwächelt, kriselt, wankt! Die Umwelt – bedroht, gefährdet, im Kollaps! Und erst die Politik – Terror, Krieg, Chlorhendln! Die Welt da draußen ist so grauenhaft, dass man eigentlich jeden verstehen muss, der davor davonlaufen möchte – blöd nur, dass jene, die genau das tun und naiv bei uns im Süden an die Potemkin’sche Zaunsimulationsanlage klopfen, übersehen, dass es hier ja auch irgendwie oasch ist – ich sag nur: Musikantenstadl!

Aber nein, Schluss, es ist allzu einfach, selbst in Trübsal zu verfallen, deshalb konzentrieren wir uns diesmal auf die guten Nachrichten. So ist es etwa höchst erfreulich, dass es auch heuer trotz gegenteiliger Bemühungen kaum gelingen wird, unser schönes, mit Naturjuwelen gesegnetes Land völlig und restlos mit Supermarktparkplätzen, Autobahnzubringern und Einfamilienlegebatterien zuzupflastern. Jawohl, für 2016 scheint das Wunder der Restnatur hierzulande noch auffindbar zu bleiben – und dank erwähnter Autobahnen schmilzt auch die Zeit, bis der naturhungrige Großstädter oder Einfamilienhausbesitzer mit seinem Boliden dort angelangt ist, um ein Schnitzel mit Aussicht ins Grüne zu genießen.

Ebenfalls gut: Auch die heuer angesetzte Kür des Bundespräsidenten, so unschön sie sich auch in Form politischer Umweltverschmutzung vulgo Wahlwerbung aufdrängen wird, wird als rein dekorative Politfolklore kaum monatelange Magengeschwüre nach sich ziehen. Gut, die Gefahr, dass sich ein Regierungspartner voll amnesischem Überschwang ins Abenteuer Neuwahlen stürzen und somit der großen Oppositionspartei eifrig als Juniorpartner anbiedern wird, ist immer gegeben, aber naja: Gegen Kamikaze-Angreifer, denen das eigene Wohl egal ist, ist auch politisch kein Kraut gewachsen.

Noch etwas Positives: Dank verstärktem Staatsschutz besteht tatsächlich die Chance, auch seine Zerstreutheit besser in den Griff zu bekommen! Allen Österreichern steht künftig nach unbürokratischer Anmeldung – es reicht eine »verdächtige« Wortspende in den sozialen Medien – ein hilfreicher Staatsapparat zur Verfügung, der unauffällig im Hintergrund den Überblick behält. Gemeinsam mit vermutlich bald landesweit patrouillierenden Bürgerwehren, bestehend auch aus eifrigen Jungakademikern, die sich so ihren »alten Herren« als künftige Ministeriumspraktikanten andienen können, steht einem schier ins Endlose wachsenden Sicherheitsgefühl kaum mehr etwas im Weg.

Die beste Nachricht zum Schluss: Schon jetzt arbeiten unsere Staatsmänner und -frauen daran, dank globaler Freihandelsverträge endlich – unter anderem – das unvertretbare Monopol europäischer Alkoholkleinhersteller abzuschaffen. Sprich: Wenn alles gut geht, gibt’s das Bud light bald auch um Mitternacht im Tesco ums Eck. Gutes Neues!

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