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Douglas A. Ready, Linda A. Hill und Robert J. Thomas arbeiten in einem Beitrag (2014) der Harvard Business Review heraus, dass Unternehmen, welche das Spiel verändern können, (a) von Absicht getrieben, (b) wirkungsorientiert und (c) von Prinzipien geleitet agieren, und (d) Talente Strategien haben, welche ihre Geschäftsstrategien leiten oder treiben können.

Die Kolumne möchte erste Einblicke in deren Gedankenwelt, verbunden mit der Exzellenz, vermitteln. Diese Einblicke sollen mithilfe von elf Feststellungen (FS) zur Frage »Haben Sie eine spielverändernde Talente-Strategie?« gegeben werden, welche die drei Autoren auf Seite 67 ihres Beitrages machen. In der Kolumne werden zuerst die Überschriften zu den einzelnen Feststellungen der drei Autoren gebracht und diese dann kurz ergänzt und interpretiert.Die ersten drei Feststellungen beziehen sich auf die Merkmale, welche ein Unternehmen zu einem solchen machen, welches ein Spiel verändern kann.

>> FS 1 << Mein Unternehmen stellt die »Absicht« in den Mittelpunkt (das Herz) des Geschäftsmodells. Die Wortwahl »Absicht« wird hier bewusst gewählt, weil dadurch zum Ausdruck gebracht werden kann, dass über den reinen Zweck hinaus der Entschluss zur Umsetzung dieser bereits gegeben ist. Die »Absicht« leitet und treibt zugleich die Umsetzung an. Sie muss überdies ausreichend attraktiv sein, um die nötigen Ressourcen anziehen und weiterentwickeln  zu können.

>> FS 2 << Mein Unternehmen hat eine Hochleistungskultur. Die Latte für die Erbringung von Leistungen liegt der Absicht entsprechend hoch, um eine hohe Werteschaffung für das Umfeld und das Unternehmen realisieren zu können.

>> FS 3 << Die Führungskräfte folgen gut verstandenen Leitprinzipien. Diese Prinzipien haben einen festen Platz in der Tagesarbeit. Deren Einhaltung ist ein Gebot, welches den Zusammenhalt und das Zusammenwirken, ohne viel sagen zu müssen, sicherstellen soll. Die folgenden acht Feststellungen indizieren, inwieweit die Talente-Politik (der Begabungen und Fähigkeiten) des Unternehmens entwickelt ist, um abschätzen zu können, in welchem Ausmaß diese die Annäherung an die Inhalte der ersten drei Feststellungen unterstützen können.

>> FS 4 << Unsere Personalpolitik unterstützt die Umsetzung unserer Geschäftsstrategien. Die Umsetzung der Geschäftsstrategien hängt in einem sehr hohen Ausmaß davon ab, wie das Personal angezogen, eingesetzt, weiterentwickelt (bewegt) und freigesetzt wird.

>> FS 5 << Unsere Praktiken im Talente-Management sind hocheffektiv. Effektiv bedeutet hier, dass im Unternehmen auf einem hohen Niveau der Talente-Bedarf, entsprechend den Leistungsanforderungen, gedeckt werden kann.

>> FS 6 << Unsere Führungskräfte fühlen sich verpflichtet, den Gedanken der Exzellenz im Talente-Management flächendeckend umzusetzen. Exzellenz im Talente-Management bedeutet das Anstreben und Umsetzen einer überlegenen Deckung des Bedarfs an Talenten für die sich heute und in der überschaubarer Zukunft stellenden Leistungsanforderungen.

>> FS 7 << Unsere Führungskräfte sind tiefgreifend engagiert und verantwortlich für das Erkennen, Verfolgen und  das Coaching, sowie für die Entwicklung der nächsten Generation von Führungskräften. Wer hier nicht vorsorgt, der fällt in den Zeiten des raschen und tiefgreifenden Wandels bald auf das Mittelmaß zurück

>> FS 8 << Unsere Talente-Praktiken sind strategisch orientiert,  betonen aber auch  gleichzeitig die Notwendigkeit der operativen Effizienz. In dieser Feststellung kommt zum Ausdruck, dass eine gute strategische Orientierung sehr bedeutend ist, diese jedoch ohne ein Streben nach Exzellenz in der operativen Umsetzung wirkungslos wird.

>> FS 9 << Unsere Talente-Praktiken bringen einen starken Sinn für die kollektive »Absicht« und Stolz; dennoch helfen diese sehr gut bei der Karriere als Individuum. Dies ist wegen des Praktizierens des Prinzips der schöpferischen Ergänzung möglich, weil dieses das Beste aus den im Unternehmen tätigen Personen, verbunden mit den Besten von außen, zu einem besten Gesamtganzen zusammenführt.

>> F 10 << Unsere Talente-Praktiken finden die richtige Balance zwischen dem globalen Maßstab und der lokalen Reaktionsfähigkeit. Die globale Koordination lässt genügend Raum für eine überlegene Ausschöpfung der globalen und lokalen Möglichkeiten.

>> F 11 << Mein Unternehmen hat eine schon lang andauernde Verpflichtung zur Personalentwicklung durchlaufen. Dennoch sind wir weitgehend offen für Veränderungen in unserer Politik, wenn es die Umstände erfordern. Stabilität und Flexibilität werden nicht als Widerspruch, sondern in schöpferischer Ergänzung gelebt.

Diese elf Feststellungen können zu einem Check der Agilität von Unternehmen verwendet werden, z.B. skaliert in der Bewertung von 1 bis 7, aus dessen Ergebnissen erkannt werden kann, wie ausgeprägt die Voraussetzungen für die Entwicklung zu einem das Spiel verändernden Unternehmen bereits vorhanden sind. In einem solchen Unternehmen stehen die »Absicht«, die Wirksamkeit und die Prinzipien bei der Umsetzung, begleitet von einer Talente-Strategie (Begabungen und Fähigkeiten), im Blickpunkt des Denkens und Handelns.



Literaturhinweis
Ready, D. A./Hill, L. A./Thomas R. J. (2014): Building a Game-Changing Talent Strategy, in: Harvard Business Review, February, S. 63-68.







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