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Mit dem oben stehenden Führungsimperativ startet der IfU Dialog des Instituts für Unternehmensführung an der Wirtschaftsuniversität Wien im Oktober 2013 auf dem neuen Campus am Welthandelsplatz 1 im Wiener Prater. Durch die immer wieder neue inhaltliche Ausgestaltung und Umsetzung dieses Imperativs soll Vorsorge getroffen werden, dass durch rechtzeitige Aufbrüche zum Neuen ein Einbrechen zum Mittelmaß vermieden bzw. ein Verharren in diesem unbequem gemacht wird.

Worum geht es dabei? Es geht dabei um das Erkennen der Tatsache, dass Abstieg wahrscheinlicher ist als Niveauhalten und Aufstieg, wenn es an intensitätsmäßig und inhaltlich ausreichenden Anstrengungen zum Trennen von Überholtem und zur Schaffung von Neuem fehlt. Dabei geht es nicht nur um das Erkennen des Imperativs für eine erfolgreiche Führung, sondern insbesondere auch um die Umsetzung dieses, gepaart mit all den damit verbundenen Freuden und Leiden. Freud- und Leidensfähigkeit sind also beim Führen von Personen und Unternehmen notwendige Kompetenzen.

>> Warum dominiert oft das Mittelmaß? <<
Ohne entsprechende Begeisterung und Druck werden  Personen und Unternehmen mit der Zeit träge und tendieren in ihrer Bewegung zum Mittelmaß – oder sie verharren in diesem, bis sie von einem progressiv anwachsenden Druck aus diesem nach unten oder oben heraus gedrängt werden. Wer die Unbequemlichkeiten des Herausdrängens vermeiden oder vermindern möchte, der sollte intensiv daran arbeiten, die Voraussetzungen zu schaffen, damit sich Personen und Unternehmen aus dem Mittelmaß nach oben bewegen können. Am schwersten scheint dabei das Trennen von Überholtem bzw. nicht mehr Haltbarem zu sein.

>> Die Trennfähigkeit dürfte ein guter Indikator für dem Grad der Zukunftsfähigkeit sein <<
Als guter Indikator für die Zukunftsfähigkeit von Personen und Unternehmen kann deren Fähigkeit zum Trennen von Überholtem und nicht mehr Haltbarem angesehen werden. Die Frage »Wie gut sind wir beim Trennen?« sollte als Schlüsselfrage für die wirkungsvolle Gestaltung der Zukunftsfähigkeit der eigenen Person und von Unternehmen, oder allgemeiner ausgedrückt, von Gesellschaften, angesehen werden.

>> Fehlende Trennfähigkeit führt zur Freudlosigkeit <<
Hinter dem Unternehmertum steht einerseits die leidenschaftliche Suche nach Neuem und andererseits das konsequente Trennen von Überholtem und nicht mehr Haltbarem. Unterlassenes Trennen engt den Selbstgestaltungsraum intern und extern ein und vermindert die Möglichkeiten zur Zukunftsgestaltung von Personen und Unternehmen progressiv. Die Stimmung dreht von positiv auf negativ und es wird immer stiller und freudloser. Die Erfolge und die Stimmung brechen ein.

>> Also: Freude braucht Mühe und Mühe braucht Hoffnung auf Freude <<
Wer Mühsal akzeptiert und Freude anstrebt, der befindet sich auf dem Weg zur Umsetzung des im Titel dieser Kolumne genannten Imperativs zur erfolgreichen Führung. Daher gilt es immer wieder zum Neuen aufzubrechen, das Bewahrenswerte aktiv zu bewahren und sich von Überholtem rechtzeitig zu trennen. So gelingt es Einbrüche zu verhindern bzw., wenn sie doch eintreten, deren negative Auswirkungen zu vermindern.

Literaturhinweise
- Bruch, Heike/Ghoshal, Sumantra (2004): A Bias for Action, Boston.
- McFarland, Keith R. (2009): Der Durchbruch, München.
- Wiedenegger, Armin/Walder Franz-Peter (2013): Unternehmensqualität wirkt, Wien.

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