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Über 200 Unternehmen fordern Klimaschutz

Pressekonferenz mit Andreas Zakostelsky (VBV), Lukas Stühlinger (oekostrom), Katharina Rogenhofer, (Klimavolksbegehren), Mark Topal (ÖBB) und Jan Dörrich (REWE). Foto: Ines Futternknecht Pressekonferenz mit Andreas Zakostelsky (VBV), Lukas Stühlinger (oekostrom), Katharina Rogenhofer, (Klimavolksbegehren), Mark Topal (ÖBB) und Jan Dörrich (REWE). Foto: Ines Futternknecht

Die Initiatoren des Klimavolksbegehrens unterstreichen gemeinsam mit Billa, ÖBB, oekostrom AG und VBV, dass gerade jetzt der entscheidende Moment für mutige Klimapolitik und zukunftsfähige Wirtschaft sei und präsentieren einen offenen Brief an die Bundesregierung.


“Wir müssen diesen entscheidenden Moment nutzen, um unsere Wirtschaft zukunftsfähig und krisensicher zu gestalten: sozial, ökologisch und ökonomisch nachhaltig”, fordert Katharina Rogenhofer, Sprecherin des Klimavolksbegehrens. In Folge der Corona-Krise darf die zweite große Krise unserer Zeit – die Klimakrise – nicht hintenangestellt werden. Es gilt Chancen zu nutzen und einen Kurswechsel in Richtung klima- und lebensfreundlicherer Zukunft einzuschlagen. Dafür fordern die Unternehmen mit dem Klimavolksbegehren konkrete Maßnahmen der Politik in der Eintragungswoche von 22.-29. Juni.


Gelder, die nun investiert werden, sollen dafür verwendet werden, um die Energie- und Mobilitätswende voranzutreiben. So wird nicht nur der Klimakrise entgegengewirkt, es werden gleichzeitig hunderttausende zukunftsfähige Arbeitsplätze geschaffen. Allein in der Photovoltaik-Branche liegen bis zu 200.000 zukunftsfähige Arbeitsplätze. „Der Ausbau erneuerbarer Energiequellen ist nach der Covid-19 Krise das beste Konjunkturprogramm, um nachhaltige, grüne Arbeitsplätze zu schaffen. Vorrangiges Ziel muss dabei die Erreichung der Klimaneutralität bis 2040 sein. Dafür braucht es jetzt massive Investitionen in erneuerbare Energien und Energieeffizienz, denn auf diese Weise können ressourcenschonend regionale Konjunktureffekte erzielt werden", erläutert Lukas Stühlinger, Vorstand der oekostrom AG.


Klimaneutrale Mobilität sicherstellen

Da der Verkehr einer der Sektoren mit den höchsten Emissionen Österreichs ist, führt kein Weg an einer Mobilitätswende vorbei. Damit sich alle Menschen für klimaneutrale Mobilität entscheiden können, braucht es Investitionen. "Die Corona-Krise hat nichts an der Tatsache geändert, dass die Stärkung des öffentlichen Verkehrs der wesentlichste Schlüssel für die Bewältigung der Klimakrise ist. Wir müssen jetzt in den Klimaschutz investieren, für verursachergerechte Kostenwahrheit sorgen und so Innovations- und Technologieleader werden, um damit die Wirtschaft nachhaltig aufzustellen. Investitionen in die Bahninfrastruktur, das Nah- und Fernverkehrsangebot sowie Schienengüterverkehr sparen CO2, stärken den Wirtschaftsstandort und leisten so einen Beitrag für Generationen. Allein die ÖBB ersparen Österreich durch die Verkehrsleistungen mit Bahn und Bus jährlich mehr als 4 Mio. Tonnen CO2", führt Mark Topal, ÖBB-Holding, Leiter für Systemtechnik, Sicherheit, Nachhaltigkeit aus.

Regionalität und Nachhaltigkeit
Gerade bei Produkten des täglichen Bedarfs ist eine klimafreundliche Herangehensweise essenziell. Bei Lebensmitteln auf Regionalität, Nachhaltigkeit und kurze Transportwege zu setzen ist heute wichtiger denn je. “Gerade in den Regalen des Lebensmitteleinzelhandels, wird die Wichtigkeit des Klimavolksbegehrens besonders deutlich. Landwirtschaftliche Produkte sind besonders stark von Umwelteinflüssen abhängig. Deshalb setzen wir sowohl in der Filialgestaltung, als auch im Sortiment auf Klimafreundlichkeit. Sei es über 100% Grünstrom für die Filialen, Wärmerückgewinnung oder eine verstärkte Investition in regionale Produkte und Biodiversität. Denn Biodiversität und Regionalität gehen Hand in Hand mit Klimaschutz und einem Land voller Leben” stellt Jan Dörrich, Projektleiter für Nachhaltigkeit bei Billa/REWE Group, klar.

Politik gefordert, konkrete Maßnahmen zu setzen
Um unser Klima und somit unsere Zukunft zu schützen, benötigt es eine klare Richtungsentscheidung. Eine kluge Steuer- und Abgabereformen, die die Förderung fossiler Energie beseitigt und klimafreundliches Handeln belohnt, würde kaum zu Mehrausgaben führen. Das würde mit einer sozialen Rückvergütung in der Krise gerade den Haushalten helfen, die am meisten belastet sind. „Wir unterstützen das Klimavolksbegehren, weil die Klimakrise das zentrale – und dramatischste - Thema der Gegenwart und Zukunft ist. Der Wiederaufbau nach Corona muss ein grüner, nachhaltiger sein. Die Bevölkerung und weite Teile der Wirtschaft sind bereit dazu. Nun ist die Politik gefordert, konkrete Maßnahmen wie eine ökosoziale Steuerreform zu setzen“, erklärt Andreas Zakostelsky, CEO der VBV-Vorsorgekasse.

 

Ein offener Brief an die Bundesregierung dazu wurde von 203 österreichischen Unternehmen und Unternehmens-Verbänden unterzeichnet. Darin wird gefordert, dass alle Investitionen, die nun getätigt werden, zukunftsfähige Arbeitsplätze, regionale Wertschöpfung und Klimaschutz sichern sollen. Gemeinsam mit dem Klimavolksbegehren fordern diese Unternehmen die Bundesregierung zum sofortigen Handeln gegen die Klimakrise auf.

 

Zum offenen Brief vom Klimavolksbegehren: https://klimavolksbegehren.at/wp-content/uploads/2020/06/OffenerBrief_Wirtschaft_final.pdf

Last modified onMittwoch, 10 Juni 2020 13:09
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