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Der Ölpreis zieht an - und das könnte Folgen für die Gesamtwirtschaft haben

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Es sieht ganz so aus, als seien die alten Zeiten nun doch wieder zurück: Autofahrer müssen jetzt wieder stark sein und besonders tief in die Taschen greifen, wenn sie ihr Auto volltanken möchten - die Preise sind nämlich, fast schon rechtzeitig zur Urlaubssaison, wieder gehörig nach oben geklettert.

Derzeit kostet der Liter Super in Österreich um die 1,40 Euro - vor zwei Monaten lag der Preis noch bei unter 1,30 Euro. Auch wenn man von den Spitzenwerten (zwischen 1,60 Euro und 1,65 Euro) aus dem Jahr 2013 noch weit entfernt ist, so müssen sich die Autofahrer aber dennoch damit abfinden, dass es wohl in den kommenden Monaten kein Billig-Benzin mehr an den heimischen Zapfsäulen geben wird.

Aber auch in anderen europäischen Ländern müssen die Autofahrer nun wieder besonders tief in die Tasche greifen - in den Niederlanden kostet ein Liter Super über 1,60 Euro, in Dänemark und Italien weit über 1,50 Euro. Die Gründe sind vielfältig - einerseits ist es die Förderpolitik des OPEC Kartells, andererseits hat natürlich auch wieder einmal Donald J. Trump seine Finger im Spiel, der nun verlautbarte, aus dem Atom-Abkommen mit dem Iran auszusteigen.

Knackt man demnächst die magische 100 US Dollar-Marke?

Die Rohölpreise sind wieder gehörig nach oben geklettert. So lag der Preis für ein Barrel (das sind 159 Liter) der US Sorte West Texas Intermediate (kurz: WTI) am Montag bei 70,76 US Dollar. Aber auch die Nordseesorte Brent legte gehörig zu - der Preis für ein Barrel betrug 76,24 US Dollar. 24 US Dollar fehlen somit noch bis zu der magischen 100 US Dollar-Marke, die wieder in Reichweite gerückt ist. Auch wenn sich viele Experten und Analysten bereits von diesem Niveau schon verabschiedet haben, so sind es aktuell die höchsten Stände seit dem November 2014; die Heizölpreise stiegen in Deutschland sogar auf ein Dreieinhalbjahreshoch.

Doch warum sind die Preise derart nach oben geschossen? Der größte Preistreiber ist der US Präsident. Donald Trump verkündete, die USA werden aus dem Atom-Abkommen mit dem Iran aussteigen. Aber auch die sinkenden Lieferungen aus Venezuela, die Förderpolitik des OPEC Kartells und auch die rückläufigen Lagerbestände sind mitunter allesamt dafür verantwortlich, dass die Preise in die Höhe geklettert sind.

Auch die Nachfrage lässt den Ölpreis nach oben klettern

Im Jahr 2017 stieg die Nachfrage um rund 1,7 Millionen Barrel/Tag - blickt man auf das erste Quartal des Jahres 2018, so lag die Nachfrage schon bei 2,5 Millionen Barrel/Tag. Folgt man den Prognosen der Internationalen Energieagentur IEA, so besteht sehr wohl die Möglichkeit, dass die tägliche Nachfrage für 2018 auf 99,3 Millionen Barrel klettern kann. Auch wenn die Preise zuletzt wieder etwas nachgegeben haben, weil ein paar Händler die Verteuerung nutzten, um Gewinn zu lukrieren, dürfte das Preishoch - so die Experten und Analysten - mittelfristig aber anhalten.

„Wir gehen davon aus, dass der Ölmarkt bis zum Sommer 2019 ein doch sichtbares Marktdefizit aufweisen wird“, so Jan Edelmann, Analyst der HSH Nordbank. „Der Ölpreis wird also auf dem hohen Niveau bleiben.“ Das hat natürlich extreme Auswirkungen - vor allem die deutschen Verbraucher werden die gestiegenen Ölpreise deutlich zu spüren bekommen. Montag musste der Deutsche im Durchschnitt 68 Euro für gerade einmal 100 Liter Heizöl bezahlen - das heißt, innerhalb der letzten zwölf Wochen wurde das Heizöl um 10 Euro/100 Liter teurer.

 

 

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