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Gebäude sprechen, wir hören zu

Die Ottakringer Brauerei war auch heuer wieder Schauplatz des Siemens Business Treff mit 400 Gästen. (copyright: Ottakringer) Die Ottakringer Brauerei war auch heuer wieder Schauplatz des Siemens Business Treff mit 400 Gästen. (copyright: Ottakringer)

»Gemeinsam« war das Motto beim heurigen Siemens Business Treff – gemeinsam den Abend verbringen, gemeinsame Perspektiven erörtern, aber auch das Nebeneinander von Vertrauen und Digitalisierung.

Von Karin Legat

Bereits zum 14. Mal lud Siemens zu seinem jährlichen Business Treff. Heuer folgten rund 400 Kunden und Partner der Einladung. Zentrales Thema der Veranstaltung war die Digitalisierung. Darüber diskutierten am Round Table Sabine Erlinghagen, Leiterin der Business Line Digital Building in Zug/Schweiz, Professor Wilhelm Reismann von der TU Wien, Ines Weigel, Forscherin bei Aspern Smart City Research und Alexander Schäfer, Geschäftsführer WA Business & Service Center.

Außer Frage stand, dass Gebäude einen aktiven Bestandteil des menschlichen Lebens bilden und nicht als passive vier Wände gesehen werden dürfen. Als »Perfect Places« müssen sie flexibel sein, in Funktion wie auch im Verbrauch. Alexander Schäfer nannte dazu zwei Vorzeigeprojekte für Gebäude der Zukunft: das nachhaltige Bürogebäude Energybase in Wien Floridsdorf und das Technologiezentrum in der Seestadt Aspern. »Gebäude müssen mit moderner Kompetenz und den nötigen Schnittstellen ausgestattet werden, um künftige Technologien einfach anpassen zu können.« Gebäude als »Perfect Places« müssen auch den Anforderungen der Wissensgesellschaft genügen. Ines Weigel: »Besprechungsräume sind zu optimieren, das erfordert Vernetzung, mehr Sensorik und passende Übertragungsmöglichkeiten.« Dazu wird in der Seestadt Aspern vernetzt in Living Labs geforscht.

Notwendig ist ein Datenkreislauf, der im täglichen Business oft noch fehlt. Schnittstellen funktionieren laut Professor Reismann mehr schlecht als recht. Es gibt eine Vielzahl an Produkten verschiedener Hersteller, verschiedene Apps, die nicht miteinander kommunizieren können. Das Gebäude darf aber nicht für sich allein agieren. Normen, Gesetze und Regulierungen hinken noch dem technologischen Standard hinterher. Alexander Schäfer: »Es ist notwendig, Impulsprojekte anzusehen, die reibungsfrei funktionieren, um sich Inspiration zu holen.« Beispiele gibt es etwa in Schweden, wo BIM bereits einen völlig gängigen Prozess darstellt.

Digitalisierung in der Praxis
Die Podiumsrunde wurde von Themeninseln ergänzt: Digital Twin, Gebäudeenergieeffizienz, Seestadt Aspern, Facility Management, Gesundes Raumklima und Kommunikation mit Gebäuden. Veronika Cottlehuber zeigte auf ihrer Themeninsel das Indoor Positioning System sowie das Smart Thermostat. »Wir verbringen 90 % unserer Zeit in Gebäuden.« Via Bluetooth Beacons oder Ultra-Wideband erleichtert das Indoor Positioning System die Indoor Navigation, bucht Räume, steuert z.B. Jalousien, sorgt für Sicherheit etwa durch Besuchermanagement, Handsfree-Zutrittskontrolle sowie Alarmierung. »Büros sind heute zwar effizient hinsichtlich der Energie für das Gebäude selbst ausgestattet, aber nicht für die Energie der Mitarbeiter.« Mit dem mobilen Smart Thermostat vermisst Siemens über drei bis vier Wochen die Raumbedingungen, analysiert sie und schlägt Verbesserungen vor. Ergebnis: Bis zu 11 % verbesserte Mitarbeiterproduktivität bei guter Lüftung, bis zu 60 % weniger Krankheitstage und bis zu 23 % Energiereduktion bei Nutzung smarter Technologien. Ein weiteres Novum von Siemens: der Smart Room Operator, eine innovative Raumbedienung handlebar via PC, Smartphone und Tablet.

Last modified onDienstag, 30 Oktober 2018 13:46
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