Während sich die Wirtschaftskammer in Aussendungen über Lehrlingsmangel beschwert, schiebt die Bundesregierung junge Asylwerber in Mangellehrberufen ab.

Das ist wirtschaftspolitisch eine Katastrophe und menschenverachtend. 1.000 Unternehmer haben sich bereit erklärt, junge Asylwerber in ihrem Betrieb aufzunehmen. Dabei geht es um junge Menschen, die bereit sind, Deutsch zu lernen, die bereit sind zu arbeiten, die bereit sind, von Leistungsempfängern zu Beitragszahlern zu werden, die dem Staat keinen Cent mehr kosten, in Ausbildung gehen und die Fachkräfte von morgen werden.

Diese jungen Menschen nehmen Lehrstellen an, für die das AMS keine österreichischen Jugendlichen finden kann. Alle Experten aus der Asylbetreuung bestätigen, dass die Integration im Zuge einer Beschäftigung am effizientesten ist.

Der Vorschlag der Bundesregierung, die Rot-Weiß-Rot-Karte so zu ändern, dass es für Lehrlinge aus Drittstaaten einen Niederlassungstitel geben soll, ist für mich realitätsfremd.

Welcher junge Mensch aus der Ukraine, Serbien oder Russland wird bereit sein, nach Österreich zu kommen, um eine Lehre zu beginnen? Ohne Deutschkenntnisse, herausgerissen aus ihrem sozialen Umfeld, der Familie und dem Freundeskreis. Genau das ist der Unterschied zu den jungen Asylwerbern, welche schon in Österreich sind, Deutsch lernen und in ein neues Leben starten wollen. Lassen wir diese jungen Menschen doch Berufe erlernen, für welche wir keine Jugendlichen in Österreich finden.