Jetzt ist es so weit: In einer für österreichische Verhältnisse durchaus wohlüberlegten Ausschreibung können Unternehmen – allen voran die Mobilfunker – für 5G vorgesehene Frequenzspektren erwerben. Eine erste Auktion ist fürs 1. Quartal 2019 angesetzt. Erstmals ist auch ein kostengünstigeres Infrastruktur-Sharing möglich. Bemerkenswert ist die Tatsache, dass im vorgesehenen Auktionsmodell die berüchtigt teuren Bieterschlachten wohl ausbleiben werden.

Zur Versteigerung gelangen auch Frequenzpakete für explizit kleinere Regionen: sechs urbane und sechs rurale Gebiete, wobei die Landeshauptstädte (bis auf Eisenstadt) eigene Regionen bilden. Das günstigste Mindestgebot für einen 10-MHz-Block beträgt 19.700 Euro im Gebiet Salzburg-Land, der teuerste Block »Wien-Umgebung, St. Pölten« kostet mindestens 311.400 Euro.

Ein spontaner Rundruf durch die größeren Energieversorger in den Bundesländern liefert ein durchwachsendes Bild, was das Interesse an einer Auktionsteilnahme betrifft. Die Reaktionen gehen von »Energieunternehmen als Telcos funktioniert einfach nicht« bis zu gerade laufenden Evaluierungen von Business-Cases sowohl fürs Consumer-Geschäft als auch für Infrastruktur-Services.

»Definitiv kein Interesse« beziehungsweise keine Teilnahme an der Auktionsrunde geplant haben Verbund, EVN, ­TIWAG oder Energie Graz. Evaluiert wird derzeit etwa bei KELAG und illwerke vkw. Der Rest der Großen – auch jene, die bereits Breitbanddienste anbieten, wie Salzburg AG und Energie AG – hält sich noch bedeckt.