Wie sieht der Weg in Richtung Klimaneutralität für mein Unternehmen aus? Energie-Expertin Petra Lackner erklärt, warum sich Betriebe jetzt mit ihrem Ausstieg aus Öl und Gas beschäftigen müssen und wo sie Unterstützung für klimaneutrales Wirtschaften erhalten.

Ohne Plan geht nichts

Die aktuelle Zielvorgabe ist ambitioniert, aber alternativlos: Europa wird bis 2050 der erste klimaneutrale Kontinent der Welt werden. Um diesen Weg der Klimaneutralität erfolgreich zu beschreiten, hat die Europäische Kommission das Maßnahmenpaket „Fit for 55" geschnürt, durch dessen Umsetzung die Treibhausgasemission bis 2030 um mindestens 55 Prozent gegenüber 1990 reduziert werden sollen.

Im Klartext erfordern diese Zielsetzungen eine vollständige Dekarbonisierung der europäischen Wirtschaft. Und in konsequenter Folge bedeutet das, dass sich jeder Betrieb auf den Weg zur Klimaneutralität machen muss. Wie sieht der Weg Ihres Unternehmens aus? Haben Sie schon einen strategischen Plan zur Umsetzung der neuen Anforderungen? Und konkret im Bereich Energie nachgehakt: Haben Sie schon eine Strategie, wie Sie aus den fossilen Energieträgern Öl und Gas aussteigen?

klimaaktiv Maßnahmenplan 2030

klimaaktiv, die Klimaschutzinitiative des Bundesministeriums für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie (BMK), hilft Ihnen dabei. Im Rahmen des Programms für Energieeffiziente Betriebe erfahren Sie, welche Maßnahmen österreichische Unternehmen planen, um sukzessive mehr erneuerbare Energien in ihre Systeme zu bekommen. Die Grundlage für eine klimaaktiv Projektpartnerschaft im Programm ist ein „Maßnahmenplan 2030", der aufzeigt, wie Betriebe im Strom-, Wärme- und Mobilitätsbereich konsequent die Effizienz verbessern und die fossilen Energien gegen erneuerbare tauschen wollen. Schon jetzt finden Sie hier eine Sammlung von über 370 Good Practice Beispielen von Unternehmen, die sich kontinuierlich mit der Verbesserung ihrer Energieeffizienz beschäftigen.

Von anderen lernen – klimaaktiv Webinare

In der Webinarreihe „Unternehmen umbauen – Erfahrungen auf dem Weg in Richtung Klimaneutralität", zeigen klimaaktiv Projektpartner, welche Maßnahmen sie planen. Die beiden ersten Webinare können Sie online nachlesen: https://www.klimaaktiv.at/energiesparen/energieeffiziente_betriebe.html

Das dritte Webinar findet am 11. November 2021 statt, eine kostenlose Anmeldung ist unter folgendem Link möglich: https://www.klimaaktiv.at/energiesparen/energieeffiziente_betriebe/fachtagung.html

Jetzt handeln bringt Vorteile

Maßnahmen zum nachhaltigen Wirtschaften bringen zahlreiche Vorteile für Unternehmen und Betriebe. Denn der Druck zu handeln wird immer stärker und kommt beispielsweise von Kund:innen, Auftraggeber:innen, dem Mitbewerber und nicht zuletzt Banken. Diese müssen künftig bei der Kreditvergabe Nachhaltigkeitskriterien prüfen. Das Gebot der Stunde sind daher zukunftsfähige Investitionen. Was immer in einem Unternehmen geplant ist, sei es zum Beispiel ein Aus- oder Umbau, muss dem übergeordneten Ziel dienen, aus den fossilen Energieträgern auszusteigen. Ansonsten stellen die Investitionen „stranded investments" dar. Investitionen also, die die sich nachträglich als unnötig und nicht zielführend herausstellen. Und solche möchte bekannterweise kein Unternehmen haben.

Über Petra Lackner
Petra Lackner leitet in der Österreichischen Energieagentur das Center „Commerce & Industry". Dort zeichnet sie seit 2008 für das klimaaktiv Programm „Energieeffiziente Betriebe" als Programm-Managerin verantwortlich.

Entgeltliche Einschaltung des Klimaschutzministeriums. Bild: iStock