Die »richtige« Software ist nur ein Teilaspekt von BIM. Viel wichtiger sind die BIM-Schnittstellen und die richtige Ausbildung. Denn wenn der Anwender nicht weiß, was er tut, fällt das Ergebnis zwangsläufig unbefriedigend aus. Die Schuld wird dann gern der Software gegeben.

Wenn es im Gespräch um BIM geht, wird in den meisten Fällen über Software und vor allem über die unterschiedlichen BIM-Programme diskutiert. Dies ist schon allein deshalb bemerkenswert, da doch bei allen BIM-Veranstaltungen, -Lehrgängen o.Ä. immer betont wird, dass es vornehmlich um die Menschen und die Prozesse geht und nicht um Software.

Die »Software-Frage« ist an sich nur ein Teilaspekt und noch nicht mal der wichtigste, jedoch meist der erste, mit dem »BIM-Arbeiter« bei ihrer täglichen Arbeit in Berührung kommen. Gerade zu Beginn des Umstiegs vom gewohnten, linearen, separierten Planungsprozess zur integralen BIM-Planung sehen sich viele mit bis dahin unbekannten Anforderungen bei der Integration von BIM-Modellen der Planungspartner konfrontiert.

Spätestens jetzt ertönt der Ruf (oder das Gebrüll) nach besseren BIM-Schnittstellen. Die bedeutendste Schnittstelle im 3D-BIM (Level 3) ist das IFC Format (Industry Foundation Classes), welches 3D-Geometriedaten und alphanumerische Metadaten transportieren kann. Doch da geht’s schon los – IFC-Datei ist nicht gleich IFC-Datei – Art und Eigenschaften des Geometriemodells sowie den Inhalt und die Dichte der Eigenschaften legt der Anwender beim Export fest. Auch beim Import der ICF-Dateien gibt es je nach Zweck und Anwendung unterschiedliche Einstellungsmöglichkeiten.

Der Anwender muss wissen, was er tut (Stichwort: Ausbildung), ansonsten wird das Ergebnis nicht den Erfordernissen entsprechen und dann ist in der Regel in den Augen der Anwender wieder »die Software« schuld. Aber warum muss das alles schon wieder so kompliziert sein? – Die Schöpfer des IFC-Formats berücksichtigten von Anfang an die sehr heterogene Softwareumgebung sowie die unterschiedlichen Anforderungen der Projektbeteiligten und stellten so die größtmögliche Kompatibilität sicher, um Information zwischen den in Funktion und Struktur komplett unterschiedlichen CAD/BIM-Programmen maschinengestützt austauschen zu können. ICF-Dateien sind quasi die Shuttlebusse der geometrischen und alphanumerischen Informationen zwischen den BIM-Authoring-Programmen.